Brennende Fahrzeuge, vermummte Angreifer, verletzte Polizisten. In der Nacht zu Sonntag ist es in Bern zu schweren Ausschreitungen gekommen. Ein vor wenigen Tagen geräumtes Gebäude könnte der Auslöser für die Krawalle gewesen sein.

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Bei Krawallen vor einem Kulturzentrum in Bern sind zehn Polizisten verletzt worden. Elf Menschen zwischen 16 und 60 Jahren wurden in der Nacht zu Sonntag für weitere Abklärungen festgenommen, wie die Schweizer Polizei berichtete.

Mehrere Menschen hatten kurz nach Mitternacht Strassenbarrikaden vor dem Kulturzentrum namens Reitschule errichtet und in Brand gesetzt. In dem Veranstaltungsgebäude, das vor allem bei der alternativen Szene beliebt ist, fanden zu dem Zeitpunkt verschiedene Konzerte mit etwa 1000 Besuchern statt.

Der städtische Sicherheitsdirektor Reto Nause vermutete nach Angaben der Schweizer Nachrichtenagentur sda die "gewaltextremistische linke Szene" als Urheber. Er sprach von einer "offensichtlich organisierten Gewaltorgie".

Neben Holzpaletten und Containern zündeten die teils vermummten Personen auch Fahrzeuge an. Als die Polizei vorrückte, wurde sie nach eigenen Angaben mit Flaschen und Steinen beworfen. Auf Twitter schrieben die Betreiber der Reitschule: "Wir rufen alle Beteiligten auf, sich ruhig zu verhalten und die Konfrontation zu beenden".

Zuvor gab es bereits Demonstrationen

Die Einsatzkräfte gingen mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Angreifer vor. Auch Wasserwerfer wurden in Stellung gebracht. Die Polizisten seien auch mit Feuerwerkskörpern und Lasern angegriffen worden, hiess es. Einer von ihnen musste ins Krankenhaus gebracht werden. Wegen der massiven Angriffe habe die Feuerwehr die Brände nicht sofort löschen können. Sechs der Festgenommenen waren am Sonntag wieder auf freiem Fuss. Fünf waren zuvor schon zur polizeilichen Fahndung ausgeschrieben gewesen.

Möglicherweise stehen die Ausschreitungen im Zusammenhang mit einem anderen Gebäude in Bern, das Aktivisten rund zwei Jahre besetzt hatten und das die Polizei am vergangenen Dienstag geräumt hatte. Am Freitag hatten rund 150 Menschen gegen die Räumung demonstriert. Während der Krawalle vor der Reitschule sei ein Transparent aufgetaucht, das auf die Aktivisten hindeute, sagte der Sicherheitsdirektor.  © dpa

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