Durch Portland laufen bewaffnete Bundespolizisten, gehen mit Tränengas gegen Demonstranten vor. Der Einsatz ist umstritten, denn der Einsatz der Bundespolizisten findet gegen den Willen der Stadt und des Bundesstaats statt.
Ein Einsatz von Sicherheitskräften des Bundes in Portland im US-Staat Oregon ist auf massive Kritik gestossen. Dabei war es erneut zu Zusammenstössen mit Demonstranten gekommen.
Die von US-Präsident
Pelosi verurteilt das Vorgehen
Die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses,
"Wir leben in einer Demokratie, nicht in einer Bananenrepublik", heisst es in der Erklärung weiter. Der Missbrauch von Bürgern Oregons oder Washingtons für die "politischen Spiele" Trumps werde nicht toleriert. Pelosi und Blumenauer kündigten schnelle Massnahmen des Repräsentantenhauses an, um diesen "eklatanten Machtmissbrauch" zu stoppen.
"Herr Präsident, das ist ein Angriff auf unsere Demokratie", kommentierte Bürgermeister Ted Wheeler bereits am Freitag auf Twitter. Die Entsendung paramilitärischer Einsatzkräfte, bei denen nicht mal klar sei, in wessen Auftrag sie handelten und die keine Namensschilder trügen, liessen die Proteste nur weiter eskalieren, erklärte er.
Heimatschutzminister rechtfertigt den Einsatz
Ein Senator des Westküstenstaats, Jeff Merkley, warf Trump vor, sich aus dem Handbuch "autoritärer Regierungen" zu bedienen. "Eine Geheimpolizei hat in unserer demokratischen Republik keinen Platz", schrieb er.
Die Justizministerin des Bundesstaats, Ellen Rosenblum, reichte in der Nacht zum Samstag Klage bei einem Bundesgericht ein, um ein Verbot des pseudo-polizeilichen Einsatzes zu erzielen.
Der Einsatz von Kräften des Bundes gegen den erklärten Willen eines Bundesstaats oder einer Stadt ist sehr ungewöhnlich. Die Regierung beruft sich bei dem seit einigen Tagen andauernden Einsatz auf das Recht, vor Ort ein Bundesgericht zu schützen.
Der amtierende Heimatschutzminister Chad Wolf hat den Einsatz gegen die "gewaltsamen Anarchisten" in Portland verteidigt und erklärt, die Kräfte des Bundes würden die Situation unter Kontrolle bekommen. Der Republikaner Trump hatte sich zuvor abfällig über die anhaltenden Proteste in der von Demokraten kontrollierten Stadt geäussert und für ein hartes Durchgreifen der Sicherheitskräfte geworben.
Die Proteste in Portland begannen vor knapp zwei Monaten nach der Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz im Bundesstaat Minnesota. Zum Teil kam es dabei in Portland auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der örtlichen Polizei.
Trumps Regierung hatte zum Höhepunkt der friedlichen Floyd-Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt auch in der Bundeshauptstadt Washington Kräfte des Bundes eingesetzt - und dafür heftige Kritik von den Demokraten geerntet. (awa/dpa) © dpa
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