Mit den Geständnissen zweier Angeklagter hat am Freitag ein weiterer Prozess im Allgäuer Tierschutzskandal am Landgericht Memmingen begonnen.

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Nach dem Verlesen der Anklageschrift räumten eine 32-Jährige und ein 34 Jahre alter Angeklagter die Vorwürfe ein. Vor dem Gebäude hatten zuvor Tierschützer demonstriert.

Seit 2019 beschäftigt sich die bayerische Justiz mit Verstössen gegen das Tierschutzgesetz auf Bauernhöfen im Allgäu. Es gab mehrere Anklagen gegen Landwirte und Mitarbeiter.

In dem aktuellen Prozess geht es um 58 Fälle von kranken oder verletzten Tieren. Die Beschuldigten sollen nicht für die nötige Behandlung durch einen Tierarzt gesorgt beziehungsweise nicht die Tötung der Rinder veranlasst haben, falls eine Behandlung aussichtslos gewesen wäre. Weiter sollen Kühe unter anderem während des Kalbens misshandelt worden sein.

Das Verfahren gegen den dritten Angeklagten trennte das Gericht am Freitag ab, wie bereits in den Tagen vor dem Prozess die Verfahren gegen drei weitere Männer abgetrennt wurden. Hintergrund sind Befangenheitsanträge von Verteidigern gegen mehrere Richter, über die kurzfristig nicht entschieden werden konnte. Die vier übrigen Angeklagten werden sich dann voraussichtlich in einem weiteren Prozess verantworten müssen. Bei dem aktuellen Verfahren sind noch eine Reihe weiterer Verhandlungstage geplant.

Ein anderer Prozess in dem Tierschutz-Komplex musste im Sommer abgebrochen werden, weil es Terminprobleme gab. Im November 2022 wurde allerdings bereits ein Bauer zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten verurteilt, sein Vater erhielt eine Bewährungsstrafe. Dieses Urteil ist mittlerweile rechtskräftig.  © dpa

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