Der Prozess erregt schon vor seinem Beginn Aufsehen: Ein Mann mit prominentem Namen muss in Frankfurt auf die Anklagebank, weil er einen Mord in Auftrag gegeben haben soll. Das Gericht geht von einem langen Verfahren aus.
Er soll einen Mord an einem Anwalt in Auftrag gegeben haben: Wegen dieses Vorwurfs steht der Erbe des Stadtplan-Verlags Falk, Alexander Falk, ab diesem Mittwoch vor dem Frankfurter Landgericht.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 50-Jährigen vor, im Jahr 2009 in einem Hamburger Restaurant einen Mittelsmann mit der Ermordung eines Frankfurter Rechtsanwalts beauftragt zu haben. Dazu soll er einen Umschlag mit Bargeld übergeben haben.
Im Februar 2010 lauerten unbekannte Täter dem Rechtsanwalt auf und verletzten ihn durch einen Schuss ins linke Bein. Falk bestreitet die Vorwürfe.
Opfer bereitete Millionenklage gegen Falk vor
Die Anklagebehörde hält einen beim Landgericht Hamburg anhängigen Zivilrechtsstreit für das Motiv für den Mordauftrag. Sie geht von Anstiftung zum Mord und gefährlicher Körperverletzung aus.
Der später angeschossene Anwalt bereitete im Auftrag einer englischen Gesellschaft eine Millionenklage gegen den Unternehmer vor, der nach dem Verkauf des Stadtplan-Verlags in Internetunternehmen investiert hatte und zeitweise als einer der hundert reichsten Deutschen galt. Nach Angaben des Frankfurter Landgerichts ging es um Pfändungsmassnahmen in Höhe von 30 Millionen Euro.
Falk wurde im September vergangenen Jahres verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Sein Verteidiger Björn Gercke erklärte vor der Verhandlung, sein Mandant sei unschuldig. Die Staatsanwaltschaft stütze sich unter anderem auf einen Zeugen, der für seine Aussage 100.000 Euro Belohnung verlangt habe.
Das Gericht will mehr als 20 Zeugen und mehrere Sachverständige vernehmen. Bisher hat das Gericht Termine bis in den Dezember angesetzt. (jwo/dpa) © dpa
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