Weil sie hunderte Dokumente gefälscht und verkauft haben sollen, müssen sich zwei Brüder seit Montag vor dem Landgericht Stuttgart verantworten. Bei den Dokumenten soll es sich unter anderem um Sprachzertifikate und Bescheinigungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge handeln. Die beiden inzwischen 32 und 37 Jahre alten Männer wurden im Dezember festgenommen.
Insgesamt wirft ihnen die Staatsanwaltschaft nach Angaben eines Gerichtssprechers 561 Taten vor. Die Dokumente sollen demnach entweder in einem Lokal in Backnang oder über eine Sprachschule in Ellwangen übergeben oder per Post versandt worden sein.
221 Mal sollen die gefälschten Dokumente von Käufern bei Ämtern eingereicht worden sein, um einen Aufenthaltstitel oder die Einbürgerung zu bekommen. Neben Urkundenfälschung wird den beiden Angeklagten darum auch das gewerbs- und bandenmässige Einschleusen von Ausländern vorgeworfen.
An den Taten sollen noch weitere Verdächtige beteiligt gewesen sein, die nach Angaben des Sprechers aber gesondert verfolgt werden. Die Anklage gehe davon aus, dass 880.000 Euro eingezogen werden sollten. Das Landgericht setzte insgesamt acht Verhandlungstermine bis Mitte August an. © AFP
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