Brasiliens Fussball-Ikone Neymar kann sich wieder mehr auf die Ausübung seines Berufs konzentrieren. Ein Gericht in São Paulo stellte die Ermittlungen gegen den teuersten Fussballer der Welt wegen der angeblichen Vergewaltigung eines Models mangels an Beweisen ein.
Nach über zwei Monaten sind die Ermittlungen wegen Vergewaltigung gegen den brasilianischen Fussballprofi
Richterin Ana Paula Gomes Galvão Vieira de Moraes vom Gericht für häusliche Gewalt in São Paulo legte den Fall am Donnerstagabend (Ortszeit) zu den Akten und folgte damit der Empfehlung von Polizei und Staatsanwaltschaft.
Eindeutige Beweise für eine Vergewaltigung fehlen
"Die polizeilichen Ermittlungen haben nicht genug Beweise dafür gebracht, dass es eine Vergewaltigung gab", sagte Staatsanwältin Flávia Merlini. "Das bedeutet aber nicht, dass die Unschuld des Verdächtigen festgestellt wurde. Die polizeilichen Ermittlungen können jederzeit wieder aufgenommen werden, sobald neue Beweise vorliegen."
Das brasilianische Model Najila Trindade Mendes de Souza hatte Neymar vorgeworfen, sie Mitte Mai in Paris in angetrunkenem Zustand und "mit Anwendung von Gewalt" zum Sex gezwungen zu haben. Der Stürmer des französischen Meisters Paris Saint-Germain räumte zwar ein, die Frau getroffen zu haben, wies die Vergewaltigungsvorwürfe allerdings stets zurück.
Nach der Anzeige veröffentliche der Fussballer den Chatverlauf zwischen ihm und der Frau bei Instagram. Die Nachrichten sollten zeigen, dass das mutmassliche Opfer auch noch nach der angeblichen Tat freundschaftliche Nachrichten mit ihm austauschte.
Najila Trindade Mendes de Souza enthält dem Gericht das entscheidende Video vor
"Es gab eine Liebesbeziehung. Was nicht bewiesen werden konnte, ist, dass es beim Sex zur Gewalt kam", sagte Staatsanwältin Estefânia Paulin. Bei ihrer Vernehmung hatte die Frau Medienberichten zufolge ihre Darstellung der Ereignisse geändert. Daraufhin legten ihre Anwälte das Mandat nieder.
Das Model habe keine Beweise für ihre Vorwürfe vorgelegt. Sie habe sich bei der Vernehmung geweigert, ein Video auf ihrem Handy zu zeigen, auf dem die Tat angeblich zu sehen war, erklärte die Ermittlerin laut einem Bericht des Nachrichtenportals G1. Später habe sie behauptet, das Telefon sei gestohlen worden.
Auch die von der Frau angezeigte Körperverletzung sei nicht nachgewiesen worden, sagte die Staatsanwältin. "Es gab nur Verletzungen an einem Finger. Das ist nicht genug, um die Vergewaltigung zu beweisen." (hau/dpa)
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