Das wohl teuerste Knöllchen der Geschichte hat jüngst ein Raser in den USA bekommen. 35 Meilen pro Stunde zu schnell hätten beinahe ein millionenschweres Loch in seinen Geldbeutel gefressen.

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Böse Überraschung für einen Autofahrer im US-Bundesstaat Georgia, nachdem ihn die Polizei geblitzt hatte. Statt der erlaubten 55 Meilen pro Stunde (ca. 89 km/h) war Connor Cato Anfang September mit 90 Meilen (etwa 145 km/h) unterwegs gewesen. Als dann der Bussgeldbescheid eintrudelte, traf ihn fast der Schlag, wie der lokale Sender WSAV berichtete: 1,4 Millionen Dollar (1,33 Millionen Euro) sollte er für die Überschreitung berappen.

Der Mann vermutete einen Tippfehler und rief bei der Behörde an. Aber nein, hiess es dort, er müsse den Betrag zahlen oder am 21. Dezember vor Gericht erscheinen. Der Rechtsanwalt Sneh Patel sagte dem Sender, dass Bussgelder in Georgia eigentlich nie über 1.000 Dollar hinausgingen. Weiter fügte Patel laut "New York Post" hinzu: "Bei 1,4 Millionen Dollar geht man eher von Drogenhandel, Mord, schwerer Körperverletzung oder etwas Vergleichbarem aus."

Millionen-Bussgeld oder Gerichtstermin?

Der Sender machte sich daraufhin selber bei der Verwaltung der Stadt Savannah schlau. "Der in der elektronischen Vorladung genannte Betrag ist ein Platzhalter, keine Geldstrafe", antwortete diese. Letztere würde erst vom Richter beim Gerichtstermin festgelegt. Jeder, der die Höchstgeschwindigkeit um 35 oder mehr Meilen pro Stunde überschreite, müsse vor Gericht erscheinen. Das System setze dann automatisch 999.999,99 Dollar plus Verwaltungsgebühren als Platzhalter ein. Die Höchstgrenze für ein Bussgeld liege in der Tat bei 1.000 Dollar.

Solch eine hohe Summe werde aber nicht eingetragen, um die Temposünder sozusagen ins Gericht zu zwingen, fügte der Sprecher der Stadt Savannah, Joshua Peacock, in der "New York Post" hinzu, auch wenn Cato etwas anderes von der Verwaltung mitgeteilt worden sei. Cato war davon ausgegangen, dass er entweder die 1,4 Millionen Dollar bezahlen oder vor Gericht erscheinen müsse.

Seit 2017 wird das neue System mit der hohen Platzhaltersumme verwendet. In der Stadtverwaltung will man aber noch einmal über das Vorgehen nachdenken. "Wir arbeiten an einem neuen Platzhaltertext, damit es keine Verwirrung mehr gibt." (dpa/the)

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