Das Haus des Promi-Pädagogen Jürg Jegge ist am Donnerstag durchsucht worden. Wegen der Vorwürfe des Kindesmissbrauchs wurde mögliches Beweismaterial beschlagnahmt.
Alles kam ans Licht, weil ein Opfer seine Erlebnisse in einem Buch festhielt: In "Jürg Jegges dunkle Seite - Die Übergriffe des Musterpädagogen" beschreibt Markus Zangger den sexuellen und psychischen Missbrauch, den er durch seinen ehemaligen Lehrer Jegge erlitten habe.
Nachdem die Vorwürfe vor einigen Tagen publik geworden waren, durchsuchte am Donnerstag die Zürcher Staatsanwaltschaft gemeinsam mit der Polizei das Haus Jürg Jegges im zürcherischen Rorbas. Der Pädagoge muss ausserdem zu einer polizeilichen Einvernahme antreten.
Es handele sich um ein Vorabklärungsverfahren, teilte die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich in einer Aussendung mit.
Jegge äusserte sich bereits zu Vorwürfen
Da Jegge ehemalige Sonderschullehrer und Ex-Beamten sei, brauche es zur Eröffnung eines Strafverfahrens eine Ermächtigung des Obergerichtes. "Die Staatsanwaltschaft kann jedoch sichernde Massnahmen, die keinen Aufschub ertragen, bereits vorher anordnen", hiess es weiter. Ziel sei, Hintergründe und Umstände der durch ihn mehrfach medial geäusserten sexuellen Missbräuche zu klären.
Jegge hatte sich in den vergangenen Tagen selbst in verschiedenen Medien zu den Vorwürfen geäussert und eingeräumt, er habe mit "weniger als zehn Schülern" sexuellen Kontakt gehabt.
Suche nach weiteren Hinweisen
Die Staatsanwaltschaft bittet Personen, die sachdienliche Hinweise zu den Vorwürfen liefern können, um Kontaktaufnahme unter der Telefonnummer 044 247 30 94. (af)
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