Bei dem Foto, das die Polizei für die Suche nach der vermissten Rebecca veröffentlicht hat, handelt es sich um ein bearbeitetes Bild vom Instagram-Account des Teenagers. Wieso wird mit diesem Bild gefahndet?

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Am 21. Februar informierte die Polizei Berlin die Öffentlichkeit über das Verschwinden der 15 Jahre alten Schülerin Rebecca. Von der Veröffentlichung mehrerer Fotos, darunter zwei Porträtaufnahmen der Schülerin, erhofften sich die Ermittler Hinweise zu ihrem Verbleib.

Bis heute ist unklar, was mit Rebecca geschehen ist. Die Polizei geht inzwischen von einem Tötungsdelikt aus. Der Schwager der 15-Jährigen, in dessen Haus sie sich vor ihrem Verschwinden aufgehalten hat, steht unter dringendem Tatverdacht.

Schnell ging die Vermisstenmeldung mit einem Foto Rebeccas landesweit durch die Medien. Dass die Polizei mit privaten Aufnahmen nach Vermissten sucht, ist dabei nicht ungewöhnlich.

Wieso verwendet die Polizei ein Instagram-Bild zur Fahndung?

Allerdings hat die Person auf dem Foto, das durch die Presse ging, nur bedingte Ähnlichkeit mit Rebecca.

Grosse Augen, volle Schmolllippen, makellose Haut – ganz so sieht Rebecca in natura nicht aus, wie der Vergleich mit dem zweiten Fahndungsfoto zeigt.

Das erste Foto, das in den Medien eng mit dem Fall verknüpft wurde, stammt vom Instagram-Profil des Teenagers und wurde ganz offensichtlich mit Filtern stark bearbeitet – in der Welt der sozialen Medien gang und gäbe.

Aber wie kann es, dass die Polizei mit einem digital optimierten Porträt-Foto nach der Vermissten fahndet?

Die privaten Fotos für eine Fahndung werden der Polizei von Angehörigen der Vermissten zur Verfügung gestellt, wie ein Sprecher der Polizei Berlin diesem Portal auf Anfrage erklärt. So auch in diesem Fall.

Gemeinsam mit den Angehörigen erörtern die Beamten, wie die vermisste Person in der Regel aussieht, wenn sie das Haus verlässt.

Anhand dieser Angaben wird dann ein Foto ausgewählt, das der Beschreibung am meisten entspricht. Weitere Angaben zu den Fahndungsbildern im Fall Rebecca machte die Polizei nicht.

Die Entscheidung, welches der zur Verfügung gestellten Fotos schliesslich für die Berichterstattung in der Presse verwendet wird, liegt beim jeweiligen Medium. (jwo/dpa)

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