Die 15-Jährige Rebecca verschwindet und gleichzeitig fährt ihr Schwager durch Brandenburg. Polizei und Staatsanwaltschaft sehen ihn als mutmasslichen Täter, der das Mädchen tötete. Ihrer Ansicht nach hatte die Teenagerin das Haus ihres Schwagers wohl nicht lebend verlassen. Echte Beweise liegen noch nicht vor, die Ermittler bitten die Öffentlichkeit um Mithilfe.

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Nach der Veröffentlichung neuer Informationen und Fotos zu dem Fall der vermissten Rebecca hofft die Berliner Kriminalpolizei auf entscheidende Hinweise aus Brandenburg. Dort war der verdächtige Schwager des Mädchens kurz nach ihrem Verschwinden zweimal mit dem Auto der Familie unterwegs.

Die Polizei sucht seit vielen Tagen intensiv nach der 15-Jährigen oder ihrer Leiche. Mit der neuen Öffentlichkeitsfahndung hat sie diese Suche auch auf das östliche Brandenburg ausgeweitet.

Rebecca hat Haus wohl nicht verlassen

Rebecca war in den Morgenstunden des 18. Februar aus dem Haus der Schwester verschwunden. Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass sie getötet wurde.

Nach Ansicht der Ermittler hatte sie zum Zeitpunkt ihrer mutmasslichen Tötung das Haus ihres Schwagers wohl nicht verlassen. Das sagte Michael Hoffmann vom Landeskriminalamt Berlin in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" am Mittwochabend.

Der dringend tatverdächtige Schwager von Rebecca sei zur mutmasslichen Tatzeit allein mit ihr im Haus gewesen. Dies ergebe sich vor allem aus dem Telefonverhalten Rebeccas und den Router-Daten im Haus des Schwagers.

Von der Fahndung nach dem Auto, das der Schwager benutzte, erhofft sich die Polizei nun wichtige Hinweise. Der himbeerrote Twingo der Familie wurde am 18. Februar um 10:47 Uhr und am 19. Februar um 22:39 Uhr auf der Autobahn 12 zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) von einem automatischen Kennzeichenerfassungssystem registriert.

"Nach bisherigem Ermittlungsstand hatte zu diesen Zeiten allein der 27-jährige Schwager Zugriff auf diesen Pkw", teilte die Polizei mit.

Polizei veröffentlicht Fotos des Schwagers

Die ermittelnde Mordkommission hält diese Spur für so relevant, dass sie am Mittwoch nicht nur Fotos des Autos, sondern auch drei Fotos des verdächtigen Schwagers ins Internet stellte, obwohl der Mann bereits in Untersuchungshaft sitzt.

Die Polizei fragt nun, wer Angaben zu Aufenthaltsorten des Mannes zu den beiden Zeiten machen kann. Ausserdem geht es um die Frage, ob Bekannte des Schwagers etwas über Orte in Brandenburg wissen, wo sich der Mann auskennt.

Zudem wird nach der lila Fleece-Decke, die mit Rebecca verschwand, gefragt. Im Kofferraum des Autos soll die Polizei Haare der Schülerin und Faserspuren dieser Decke gefunden haben.

Tatverdächtiger schweigt zu den Vorwürfen

Der Schwager schweigt bisher zu den Vorwürfen gegen ihn. Die Eltern und Schwestern von Rebecca halten ihn weiterhin für unschuldig.

Rebeccas Vater sagte dem Sender RTL: "Die ganze Nummer hängt mit einer anderen Sache zusammen, die ich aber nicht sagen darf." Er bat seinen Schwiegersohn: "Florian, rede einfach! Klär das, damit die ganze Suche in die andere Richtung geht, und zwar in die richtige. Wir müssen Becky finden." (jwo/dpa)  © dpa

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