Nach den heftigen Rekordregenfällen in Hongkong haben die dortigen Krankenhäuser um Blutspenden gebeten. Der Blutspendedienst des Roten Kreuzes rief am Samstag per Mitteilung die Öffentlichkeit dazu auf. "Die Bestände wurden bis zu einem niedrigen Niveau aufgebraucht und reichen nur noch vier Tage", hiess es. Taifun "Haikui" hatte über die chinesische Sonderverwaltungszone und weitere Teile Südchinas seit Donnerstag extremen Regen und Sturm gebracht.

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In Hongkong wurden der Lokalzeitung "South China Morning Post" zufolge mehr als 140 Menschen verletzt, mindestens 2 weitere starben. Autos standen teils bis unters Dach in den Fluten, an Berghängen gingen Erdrutsche ab, Schulen und die Börse blieben geschlossen. Die Hongkonger Lokalregierung gab die schwarze Warnstufe aus, die höchste von drei Warnstufen. Die Wetterwarte der Metropole registrierte die heftigsten Niederschläge seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1884.

Experten machten in der "South China Morning Post" den Klimawandel für das Wetterextrem verantwortlich. "Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass, was einst extrem war, bald normal werden könnte", sagte der frühere Direktor der Hongkonger Wetterwarte, Lam Chiu Ying, der Zeitung. Der Chefsekretär für die Verwaltung in Hongkong, Eric Chan, sagte am Freitag, das Ausmass der Regenfälle sei kaum vorhersagbar gewesen. So ein Wetter trete einmal alle 500 Jahre auf.

Auch Teile der südchinesischen Provinz Guangdong hatten mit heftigem Regen zu kämpfen. Insgesamt 80 000 Menschen wurden dort am Freitag evakuiert, wie die staatliche Zeitung "China Daily" am Samstag berichtete. Zahlreiche Zugverbindungen fielen aus. In der Tech-Metropole Shenzhen waren laut Staatsmedien Tausende Feuerwehrleute im Einsatz, um etwa Menschen zu helfen, denen der Weg durch die Wassermassen abgeschnitten wurde.  © dpa

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