Nach dem Schleuser-Unfall mit sieben Toten auf der bayerischen Autobahn 94 an der Abfahrt Ampfing/Waldkraiburg ist der mutmassliche Fahrer in Untersuchungshaft gekommen.

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Dem 24-Jährigen werden unter anderem siebenfacher Mord, fünfzehnfacher versuchter Mord und das Einschleusen von Ausländern mit Todesfolge vorgeworfen, wie die Polizei am Samstagabend mitteilte.

Der staatenlose Mann mit Wohnsitz in Österreich soll am Freitagmorgen mit 23 Menschen in einem Kleintransporter unterwegs gewesen sein, wie es weiter hiess. Vor einer versuchten Kontrolle der Bundespolizei sei er mit 180 Kilometern pro Stunde geflohen.

Auch ein sechsjähriges Kind unter den Opfern

An der Autobahnabfahrt Ampfing/Waldkraiburg verunglückte der für höchstens neun Menschen ausgelegte Wagen. Sieben Insassen starben, darunter ein sechs Jahre altes Kind. Auch der 24-Jährige wurde verletzt. Die Passagiere stammten aus Syrien und der Türkei.

"Wir gehen gegen die Schleuser und ihre Hintermänner weiterhin sehr hart vor. Wir wollen so Menschenleben schützen und Straftätern das Handwerk legen", betonte der Leiter der Staatsanwaltschaft Traunstein, Wolfgang Beckstein. Es gehe bei den Ermittlungen in diesem Fall auch darum, die Hintergründe aufzuklären und die Hintermänner zu identifizieren und festzunehmen.

In den letzten Monaten würden durch die Staatsanwaltschaft Traunstein beinahe täglich mehrere Haftbefehle wegen Schleusungsdelikten erwirkt. "Leider haben wir inzwischen fast täglich Fälle, in denen 15-20 Personen ungesichert in Kleintransportern eingeschleust werden", so der Staatsanwalt. (dpa/vit)

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