In Japan haben zwei der berühmten Yubari-Melonen bei einer Auktion den ungewöhnlichen Schnäppchenpreis von umgerechnet "nur" etwa 1.000 Euro erzielt.

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Die 120.000 Yen sind nur ein Bruchteil dessen, was solche Melonen zum traditionellen Auftakt der Saison auf der nördlichsten Hauptinsel Hokkaido normalerweise erzielen. Schuld sei die Coronakrise, wie ein Sprecher des örtlichen Grossmarktes am Montag laut Medien berichtete. Im vergangenen Jahr hatte ein Paar solcher Melonen noch den Rekordpreis von fünf Millionen Yen erzielt. Hokkaido ist eine der am schwersten vom Virus betroffenen Regionen.

Die alljährliche Auktion wird als feierlicher Beginn der Auslieferung der edlen Früchte abgehalten, die der ganze Stolz der Region sind. Im normalen Handel kostet eine solche Melone dagegen "nur" wenige Tausend Yen - was immer noch ein stolzer Preis ist. Die horrenden Investitionen bei der traditionellen Auktion lohnen sich für die Händler dennoch: Denn das Ganze ist eine geschickte PR-Aktion, über die die Medien denn auch alljährlich berichten. In keinem anderen Land der Welt bekommt Obst eine derartige mediale Aufmerksamkeit. Ein Marketing-Trick, der in Japan auch beim Thunfisch angewendet wird.

Lebensmittel als besonderes Geschenk

Japaner lieben generell Essen und damit auch Obst. Lebensmittel sind deswegen auch Produkte, die man seinen Geschäftspartnern, Verwandten und Freunden als ein Zeichen der Wertschätzung überreicht. Entsprechend gross ist der Aufwand, den Japans Produzenten in den Anbau wie in die Verpackung investieren. Yubari-Melonen werden unter höchst schwierigen Bedingungen im harten Winter Hokkaidos gezüchtet.

Gut 100 Tage an Pflege brauchen die Früchte, wobei die Chance auf Erfolg sehr gering sei, heisst es. Nur ausgewählte Landwirte in der Region dürfen mit den Samen der Melonen in der früheren Bergbaustadt Yubari umgehen. Die Ernte beginnt Mitte Mai und dauert bis August. Der örtliche Grossverkaufsmarkt hatte die Auktionen der Melonen am 20. April wegen des Ausbruchs der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt.  © dpa

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