Weiterer Schneefall könnte die Lage in den sowieso schon völlig verschneiten Regionen von Bayern verschärfen. Schon in der Nacht zum kam es durch Neuschnee zu zahlreichen Unfällen und Strassensperrungen. Das Schippen und Räumen nimmt für die Helfer auch am Sonntag kein Ende.

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Das seit Tagen andauernde Schneechaos in den bayerischen Alpen ist noch lange nicht vorbei. Nach einer kurzen niederschlagfreien Atempause für Helfer und Anwohner schneit es seit der Nacht zum Sonntag in Katastrophenregionen weiter.

Bei Plusgraden begann es am Sonntagmorgen teilweise zu tauen. Dadurch könnte der Schnee nass und schwer werden - eine zusätzliche Belastung für die Dächer von Wohnhäusern und Gebäuden.

Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee

"Wir verzeichnen am Morgen 25 Zentimeter Neuschnee in Teisendorf, 30 Zentimeter in Ruhpolding und 21 Zentimeter in Garmisch", sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Menschen in den oberbayerischen Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach, Berchtesgadener Land und Traunstein, wo teilweise seit Tagen der Katastrophenfall gilt, müssen demnach mit zusätzlichen Schneemassen zurechtkommen.

Die Experten rechneten zudem mit starken Böen, die tagsüber Verwehungen und Schneebruch auslösen könnten. Ab Montag soll es wieder kälter werden - dann könnte örtlich über ein Meter Neuschnee fallen. In den Alpen herrscht zudem erhebliche Lawinengefahr.

Zahlreiche Unfälle durch Neuschnee

Der Neuschnee führte in der Nacht zum Sonntag in Niederbayern zu zahlreichen Unfällen und Strassensperrungen, Polizei und Feuerwehr verzeichneten deswegen mehr als 150 Einsätze. Wie die Polizei mitteilte, gab es bis zum Morgen 24 Unfälle. Ein Mensch wurde schwer verletzt.

Vielerorts stürzten - etwa in den Landkreisen Deggendorf und Straubing-Bogen - Bäume auf die Strassen, weil das Gewicht des Schnees zu gross war. Etliche Strassen seien deswegen nicht passierbar. Bergungsarbeiten sind den Angaben zufolge für die Helfer derzeit zu gefährlich, weil weitere Bäume umstürzen könnten.

Söder: "Kein Anlass zur Panik"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Samstag angekündigt, 500 weitere Bereitschaftspolizisten in die betroffenen Gebiete zu schicken. Sie sollen vor allem helfen, die Dächer einsturzgefährdeter Gebäude freizuschaufeln. "Es gibt keinen Anlass zur Panik, aber schon zu ernster Besorgnis", hatte Söder bei einem Besuch in Bad Tölz gesagt. Insgesamt sind seinen Angaben nach dann 5.000 Kräfte im Einsatz.

In Kempten im Allgäu sperrte die Stadt am Samstagabend wegen der Schneelast vorsorglich elf Sporthallen. Diese sollen bis einschliesslich Dienstag geschlossen bleiben, weil durch die angekündigten Niederschläge mit noch höherem Gewicht auf den Dächern zu rechnen sei, teilte ein Sprecher der Stadt am Samstag mit. (jwo/dpa)

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