Der mutmassliche Schütze der tödlichen Attacke an einer Universität in der US-Stadt Las Vegas hatte sich nach Polizeiangaben zuvor vergeblich an mehreren Hochschulen um einen Job beworben. "Wir lernen immer noch viel über diesen Verdächtigen und versuchen immer noch, sein Motiv zu verstehen", sagte Sheriff Kevin McMahill von der Polizei in Las Vegas am Donnerstag (Ortszeit). "Wir wissen, dass er sich viele Male bei mehreren Hochschulen in Nevada beworben hat und jedes Mal abgelehnt wurde." Es handele sich um einen 67-Jährigen. Polizisten hätten den Schützen noch am Tatort erschossen. Der Mann hatte zuvor drei Menschen getötet. Laut Polizei waren alle Todesopfer Dozenten der Uni. Ein weiterer Dozent sei verletzt worden und werde noch im Krankenhaus behandelt.
Las Vegas liegt im US-Staat Nevada und ist für seine Casinos bekannt. McMahill sagte, der Verdächtige habe eine Liste mit Personen gehabt, nach denen er auf dem Uni-Campus gesucht habe, ebenso Dozenten an einer anderen Hochschule. "Wir wissen auch, dass der Verdächtige in finanziellen Schwierigkeiten war." Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung hätten Ermittler einen Räumungsbeschluss an der Eingangstür gefunden. Ausserdem sei dort eine Art Testament hinterlegt gewesen.
Am Morgen vor der Tat habe der Mann eine Postfiliale aufgesucht und 22 Briefe ohne Absender an verschiedene Universitätsmitarbeiter im ganzen Land verschickt, sagte McMahill weiter. "Der erste Brief, den wir öffneten, enthielt eine unbekannte weisse Pulversubstanz." Die Umschläge würden derzeit noch untersucht. Der Sheriff rief zu Vorsicht auf, falls weitere Mitarbeiter aus dem Bildungsbereich Briefe ohne Absender erhielten.
McMahill teilte mit, der Schütze habe mit einer Handfeuerwaffe um sich geschossen und elf Magazine mit zum Tatort gebracht. Er habe die Waffe 2022 auf legalem Weg erworben. Die Universität betonte, Studenten der Hochschule seien nicht Ziel der Attacke gewesen.
In den USA gehören Amokläufe und tödliche Schiessereien auf traurige Weise zum Alltag. Schusswaffen sind dort leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmässig erschüttern tödliche Attacken mit vielen Opfern das Land - etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei grossen Veranstaltungen. Forderungen nach schärferen Waffengesetzen laufen regelmässig ins Leere. © dpa
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