Eine Umfrage des Schweizerische Bühnenkünstlerverbands hat ergeben, dass fast 80 Prozent der Befragten in der jüngeren Vergangenheit belästigt wurden. Der Verband reagiert unmittelbar.

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Mehr als 200 Künstlerinnen und Künstler aus der Schweiz haben in einer Umfrage angegeben, in den vergangenen zwei Jahren sexuell belästigt worden zu sein. Der Schweizerische Bühnenkünstlerverband SBKV hatte seine Mitglieder befragt.

Am häufigsten habe es sich um verbale Belästigung gehandelt, "dominiert von obszönen Witzen und Sprüchen sowie aufdringlichen Gesprächen und Geschichten mit sexuellem Inhalt", hiess es.

79 Prozent der 331 Künstlerinnen und Künstler, die geantwortet haben, hatten der Umfrage zufolge in dem genannten Zeitraum ein oder mehrere negative Erlebnisse, wie der Verband mitteilte. 69 Prozent von ihnen seien weiblich, 31 Prozent männlich. 577 Vorfälle wurden erwähnt.

SBKV richtet anonyme Meldeplattform ein

Als Konsequenz hat der SBKV eine anonyme Meldeplattform im Internet gestartet und eine Agentur mit einer Recherche beauftragt, die ein "Licht in diese dunkle Ecke der Szene werfen soll".

Während in den USA die "Me Too"-Welle für nachhaltige Änderungen in den Köpfen gesorgt habe, "sieht es in der Schweiz an vielen Orten noch schlecht aus", resümierte Geschäftsleiterin Salva Leutenegger.

Der SBKV ist nach eigenen Angaben die grösste und wichtigste Schweizer Berufsorganisation für freischaffende und festangestellte Künstlerinnen und Künstler bei Theater, Film und TV. Ein gutes Drittel der 1.160 Mitglieder nahm an der Umfrage teil. (dpa/ank)

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