- Es ist über 100 Jahre her, dass der Gartenschläfer sich im Kanton Solothurn blicken liess.
- Jetzt ist das "Tier des Jahres 2022" gesichtet worden.
- Experten macht das Hoffnung für den seltenen Nager.
Er ist klein, kuschelig und das "Tier des Jahres 2022": Der Gartenschläfer hat sich in den letzten 100 Jahren rar gemacht. Jetzt ging bei der Naturschutzorganisation Pro Natura eine freudige Mitteilung ein. Der Nager wurde im solothurnischen Büsserach beobachtet – die erste Sichtung im Kanton seit 1909!
Projekt "Heckengeister & Klettermeister" startet 2020
"Auf diesen Nachweis haben wir lange gehofft", freut sich Thomas Briner, Leiter des Naturmuseums Solothurn. "Es gibt ihn noch, unseren Zorro der Wälder." Briner will herausfinden, wie es um die Familie der Schlafmäuse steht und hat deswegen vor zwei Jahren ein Projekt gestartet. Für "Heckengeister & Klettermeister" sendeten Schweizerinnen und Schweizer über 2.000 Meldungen ein. Demnach hatten es sich Siebenschläfer und Haselmäuse in Nistkästen, Ställen und unterm Dach gemütlich gemacht. Die Enttäuschung: Ein Gartenschläfer war nicht dabei.
Um dem kleinen Kerl doch noch irgendwie auf die buchstäbliche Spur zu kommen, legte das Team Spurtunnels und brachten Wildtierkameras in der Region Jura, Solothurn und Bern in Position. Doch vergeblich: "Zorro" liess sich nicht blicken. Dafür hätte man "sämtliche Tierarten aufgespürt, die in unseren Wäldern leben", erzählt Briner.
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"Sensationsfund" macht Hoffnung
Um mehr Aufmerksamkeit für den Gartenschläfer zu generieren, wurde er kurzerhand zum "Tier des Jahres 2022" gekürt. Und so dauerte es nicht lange, bis das Foto eines Gartenschläfers eintrudelte, der es sich in einem Vogelnistkasten gemütlich gemacht hatte. Erich Linz aus Büsserach hatte es geschossen.
Wo ein Gartenschläfer ist, können die anderen nicht weit sein! Das denkt auch Urs Tester, Kleinsäugerexperte bei Pro Natura. Wenn die richtigen Bedingungen vorherrschen, könne sich der Gartenschläfer wieder ausbreiten. Das zeige der "Sensationsfund im Kanton Solothurn und eine weitere Meldung aus Nidau am Bielersee".
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So sieht der Gartenschläfer aus
Die Menschen können dazu beitragen, indem sie Laubhäufen, Holzbeigen und alte Bäume im Garten stehenlassen, sodass "Zorro" Verstecke findet und es sich gemütlich machen kann. Jetzt, im April, erwacht der zur Familie der Bilche gehörende Schläfer aus seiner Winterruhe und geht auf Erkundungstour. Er ist ein Allesfresser mit schwarzer Augenmaske und Puschelschwanz, der verputzt, was ihm unter die Pfoten kommt.
Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels wurde berichtet, der Gartenschläfer sei erstmals seit 100 Jahren in der Schweiz gesichtet worden. Richtig ist, dass er in den Kanton Solothurn zurückgekehrt ist. Wir haben den Fehler korrigiert. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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