Die Vereinten Nationen haben sich besorgt über die Festnahme einer prominenten Menschenrechtsaktivistin in Venezuela gezeigt.
Die Präsidentin der Nichtregierungsorganisation Control Ciudadano (Bürgerliche Kontrolle), Rocío San Miguel, war festgenommen worden, als sie per Flugzeug das Land verlassen wollte. "Ihr Aufenthaltsort ist unklar. Ihre Festnahme könnte möglicherweise als Verschwindenlassen gewertet werden", teilte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte am Dienstag mit. "Wir fordern ihre sofortige Freilassung und Respekt für ihren Anspruch auf rechtlichen Beistand."
Die Staatsanwaltschaft des südamerikanischen Landes wirft San Miguel unter anderem Landesverrat und Terrorismus vor. Sie soll an einer angeblichen Verschwörung zur Planung eines Angriffs auf eine Kaserne und eines Mordanschlags auf Präsident Nicolás Maduro beteiligt gewesen sein. San Miguel ist Sicherheitsexpertin und dokumentiert mit ihrer Organisation Control Ciudadano Menschenrechtsverletzungen durch Polizei, Militär und Geheimdienst.
Die unabhängigen Experten im Auftrag des UN-Menschenrechtsrats riefen die Regierung in Caracas dazu auf, die Repressionen gegen Oppositionelle einzustellen. "Das sind keine Einzelfälle, sondern scheinen Teil eines koordinierten Plans zu sein, um Kritiker und vermeintliche Gegner zum Schweigen zu bringen", sagte die Vorsitzende der Expertengruppe, Marta Valiñas.
Zuletzt hat die Repression gegen Regierungsgegner in Venezuela wieder zugenommen. Vor der Präsidentenwahl in diesem Jahr, bei der sich Staatschef Maduro im Amt bestätigen lassen will, wurde mehreren führenden Oppositionellen die politische Betätigung untersagt. © dpa
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