Die Stadt Düsseldorf hat einen 85-Jährigen mit einem Verwarnungsgeld in Höhe von 35 Euro belegt, weil dieser sich an einer Bushaltestelle für kurze Zeit ausgeruht hatte. In den sozialen Medien sorgte diese Meldung für Fassungslosigkeit. Jetzt hat sich die Stadt für das knallharte Knöllchen entschuldigt.

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Das Ordnungsamt Düsseldorf hat mit einem Bussgeldbescheid für einen Rentner für Aufregung gesorgt. Der 85-jährige Mann hatte sich an der Bushaltestelle Friedrich-Ebert-Strasse am Hauptbahnhof der Rhein-Metropole eine kurze Pause gegönnt und sollte dafür 35 Euro Bussgeld zahlen.

Die Stadt Düsseldorf entschuldigt sich

Nachdem der Bussgeldbescheid in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, reagierte die Stadt Düsseldorf und entschuldigte sich bei dem Rentner, der laut der Aussage eines Bekannten dement und herzkrank ist.

"Senior muss Bussgeld nicht bezahlen" heisst die Überschrift der Stellungnahme. "Das Verfahren gegen ihn wird 'von Amtswegen' eingestellt", so die Stadt Düsseldorf. "Einer schriftlichen Äusserung des Betroffenen bedarf es nicht mehr."

Der Leiter des Ordnungsamtes, Michael Zimmermann, betonte, dass das Alter des Betroffenen sowie das "natürliche Bedürfnis, eine Ruhepause einzulegen" berücksichtigt werden müssen.

"Auf eine Ahndung hätte verzichtet werden müssen"

Ausserdem fehle es im Umkreis der Haltestelle an weiteren Sitzgelegenheiten. "In der Abwägung dieser Sachverhalte hätte auf eine Ahndung verzichtet werden müssen. Eine angemessene Kommunikation hätte die Situation sicherlich bereits im Entstehen bereinigt.", so Zimmermann.

Die Beamten des Ordnungsamtes verhängten das Bussgeld offenbar, weil Plätze wie Bushaltestellen gerne von Obdachlosen genutzt werden.

Eine Sprecherin der Stadt sagte am Sonntag gegenüber der "Rheinischen Post": Wenn der Mitarbeiter den Mann der Obdachlosen- oder Trinkerszene zugeordnet hat, dann liesse sich das Schreiben wohl so erklären." Gleichzeitig betonte sie aber auch: "Wenn der Mann einfach eine Pause benötigte, dann war das selbstverständlich in Ordnung."

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