Am Dienstag hatte die Regierung in Frankreich grünes Licht für den Betrieb von Flugtaxis während der Olympischen Sommerspiele in Paris gegeben. Die Stadt will das mit einer einstweiligen Verfügung verhindern.
Der Streit um den Betrieb von Flugtaxis des deutschen Unternehmens Volocopter in Paris geht weiter: Kurz nach dem grünen Licht der Regierung für eine schwimmende Start- und Landeplattform auf der Seine hat die Stadt Paris rechtliche Schritte dagegen angekündigt. Die Stadtverwaltung werde eine einstweilige Verfügung gegen den testweisen Einsatz von Flugtaxis während der Olympischen Sommerspiele beantragen, teilte der Umweltbeauftragte der Stadt, Dan Lert, am Mittwochabend mit.
Umweltbeauftragte: "Flugtaxis sind eine ökologische Absurdität für Ultrareiche"
Der Stadtrat hatte zuvor einen Antrag der Kommunisten angenommen, die den Abbau der Plattform auf der Seine und das Ende des Flugtaxi-Projekts fordern. "Flugtaxis sind eine ökologische Absurdität für Ultrareiche", sagte der Umweltbeauftragte Lert von den Grünen. Es sei zudem ein "demokratischer Skandal", dass die Regierung sich entschieden habe, das Projekt "mit Gewalt durchzusetzen", fügte er hinzu.
Ein Flug mit dem elektrisch betriebenen Flugtaxis, das ähnlich wie eine Drohne funktioniert, verbrauche 30 mal mehr Energie als eine Fahrt mit der U-Bahn stosse 45 mal mehr Treibhausgase aus, sagte Lert. Die Pressestelle von Volocopter war zunächst nicht für einen Kommentar erreichbar.
Genehmigung für kommerziellen Einsatz steht noch aus
Die Regierung hatte am Dienstag grünes Licht für einen Heliport in der Nähe des Pariser Bahnhofs Austerlitz gegeben. Es gibt bereit mehrere weitere Start- und Landeplätzen für elektrische Flugtaxis ausserhalb der Stadtgrenzen.
Die Flugtaxis dürfen demnach allerdings nur gratis zu Demonstrationszwecken fliegen. Eine für den kommerziellen Einsatz nötige Genehmigung steht noch aus. Der Heliport darf nur bis Ende des Jahres genutzt werden. Bis dahin dürfen insgesamt 900 Flüge stattfinden. Zwischen acht Uhr morgens und fünf Uhr nachmittags dürfen pro Stunde zwei Flugtaxis starten oder landen.
Das Flugtaxi, in dem Platz für zwei Menschen ist, erinnert an einen Mini-Hubschrauber. Auf dem Dach ist eine kreisförmige Struktur mit 18 kleinen Propellern angebracht. (afp/aks)
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