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Nach dem heftigen Erdbeben vor der Ostküste Taiwans ist die Zahl der Toten auf sieben und die der Verletzten auf über 700 gestiegen. Wie die nationale Feuerwehr-Behörde am Mittwoch mitteilte, gelten 736 Menschen als verletzt. Demnach waren ausserdem 77 Menschen noch in Gebäuden in der am stärksten betroffenen Stadt Hualien an der taiwanischen Ostküste eingeschlossen. Auch die Zahl verschiedenster Unfälle, etwa durch Schäden an Gebäuden oder Infrastruktur, stieg auf über 1.100.
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Das Beben trat am Morgen (Ortszeit) wenige Kilometer vor der Ostküste Taiwans auf. Die Wetterbehörde registrierte an der südöstlichen Küste der Insel bei der Stadt Hualien in einer Tiefe von 15,5 Kilometern eine Bebenstärke von 7,2. Die Erdbebenwarte in den USA (USGS) gab eine Stärke von 7,4 in dem Gebiet an. In Japan sprachen die Behörden laut Medienberichten sogar von einer Stärke von 7,7.
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Brücken, Gleise, Autobahnen, öffentliche Gebäude und Wohnhäuser: Wichtige Infrastruktur wurde durch die Erschütterungen in Mitleidenschaft gezogen. Das Beben war landesweit zu spüren. Besonders heftig traf es Hualien, wo Gebäude durch die heftigen Erdstösse teils schwer beschädigt wurden.
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Bewohner der Hauptstadt berichteten, dass in ihren Häusern und Wohnungen Einrichtungsgegenstände und Geschirr zu Bruch gegangen sind. Der öffentliche Nahverkehr auf der Schiene wurde in mehreren grossen Städten der Insel mit mehr als 23 Millionen Einwohnern eingestellt. Auch der Schnellzugverkehr war unterbrochen.
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Nach dem Erdbeben sind laut offiziellen Angaben zwei deutsche Staatsbürger in einem Tunnel eingeschlossen. Die beiden befinden sich demnach im Chongde-Tunnel, der im Taroko-Nationalpark liegt. Zum Zustand der beiden machte die Behörde zunächst keine Angaben.
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Über mehrere Stunden warnten Taiwan, China, Japan und die Philippinen vor Tsunamis, ehe die Warnungen zunächst gelockert und später aufgehoben wurden. Im nordöstlich von Taiwan gelegenen Japan löste das Erdbeben eine Warnung vor einem drei Meter hohen Tsunami für nahegelegene Inseln der südwestjapanischen Präfektur Okinawa aus. Die Bewohner der betroffenen Inseln wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen.
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Im Nachbarland China, das Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet, war das Erdbeben ein Hauptthema in den Nachrichten des Staatsfernsehens. Die chinesischen Behörden seien über die Lage sehr besorgt, sagte die Sprecherin des chinesischen Büros für Taiwan-Angelegenheiten, Zhu Fenglian, in Peking. Man beobachte die Situation und sei bereit, Katastrophenhilfe anzubieten.
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Ob Taiwan die Hilfe Chinas annehmen wird, ist offen. Zwischen den beiden Staaten gibt es immer wieder Spannungen wegen Pekings Anspruch auf den Inselstaat, obwohl in Taiwan seit Jahrzehnten eine unabhängige und demokratisch gewählte Regierung an der Macht ist.
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Das Beben hatte auch Auswirkungen auf die Wirtschaft: Der Halbleiter-Hersteller TSMC etwa hielt die Produktion an, wie die Behörde des Industrieparks der Stadt Hsinchu mitteilte. Die Firma evakuierte laut Berichten Arbeiter während des Bebens aus der Produktion. Auch andere Betriebe stoppten die Arbeit vorübergehend.
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Der staatseigene Energieversorger berichtete von mehr als 308.000 Haushalten in Taiwan, bei denen mit dem Beben der Strom ausfiel. Zehntausende waren auch danach zeitweilig noch ohne Strom.
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Zuletzt wurde Taiwan im September 1999 von einem Beben der Stärke 7,3 getroffen. Damals kamen mehr als 2.400 Menschen ums Leben. Taiwan liegt in einer erdbebengefährdeten Zone auf der Grenze der Eurasischen Platte und der Philippinischen Meeresplatte.