Bei Studentenprotesten in Bangladesch sind mindestens sechs Männer getötet und Dutzende weitere Menschen verletzt worden.
Wie sie genau starben, war zunächst unklar, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Demonstrationen richten sich gegen die Wiedereinführung eines alten Quotensystems, wonach mehr als die Hälfte der Jobs im öffentlichen Dienst für bestimmte Gruppen reserviert sind - etwa für Nachkommen von Soldaten, die 1971 für die Unabhängigkeit des Landes kämpften, für Frauen sowie Menschen aus armen Gegenden. Tausende junge Menschen fordern stattdessen seit Tagen auf der Strasse ein System, das mehr auf Leistung setzt. In dem Land mit mehr als 170 Millionen Einwohnern herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit.
Bei den Protesten am Dienstag stiessen die Demonstranten mit Polizisten sowie Anhängern der Regierungspartei Awami-Liga der langjährigen Premierministerin Sheikh Hasina zusammen, die sich für das alte System ausspricht. Es flogen Steine zwischen den verschiedenen Gruppen und die Polizei setzte unter anderem Tränengas ein, wie Videoaufnahmen zeigten.
Die Demonstrationen begannen an Hochschulen im ganzen Land, nachdem ein Gericht die Wiedereinführung des alten Quotensystems angeordnet hatte, das im Jahr 2018 nach massiven Studentenprotesten abgeschafft worden war. Das Höchste Gericht ordnete kürzlich allerdings auch an, die Regelung vorerst auszusetzen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.