Ausgerechnet an einem der höchsten christlichen Feiertage verlieren 1,4 Milliarden Katholiken ihr Oberhaupt. Doch Franziskus ist nicht der einzige Papst, der an einem besonderen Tag verstarb.

Mehr Panorama-News

Die Welt trauert um Papst Franziskus. Nachdem der 88-Jährige am Ostersonntag noch den Papstsegen "Urbi et Orbi" für Gläubige auf dem Petersplatz sprechen konnte und sich im offenen Papamobil seinen Anhängern zeigte, verstarb das Oberhaupt der katholischen Kirche am Ostermontag um 7:35 Uhr an einem Schlaganfall.

Mit einem Pontifikat von zwölf Jahren, einem Monat und einer Woche gehört der gebürtige Argentinier zu den Päpsten, die für die katholische Kirche in der Neuzeit prägend waren. Er galt als volksnaher Papst, der sich in seiner Amtszeit unter anderem für die Aufarbeitung zahlreicher Skandale sexuellen Missbrauchs in verschiedenen Bistümern einsetzte und sich für den Schutz von Geflüchteten aussprach.

Sein Tod an dem hohen christlichen Feiertag, der das Erscheinen Jesu nach seiner Auferstehung feiert, wirkt symbolträchtig. Er ist nicht der Einzige: Auch einige Vorgänger von Franziskus starben an besonderen Feiertagen der Kirche.

Parallelen zum Ostersegen von Johannes Paul II.

Am Ostersonntag 2025 weckte der von wochenlanger Krankheit gezeichnete Franziskus Erinnerungen an Johannes Paul II. 20 Jahre zuvor, der damals ebenfalls todkrank auf dem Balkon des Petersdoms auftrat.

Anders als Franziskus konnte Johannes Paul II. den traditionellen Segen nach der Ostermesse im Vatikan seinerzeit nicht mehr sprechen. Bei seinem letzten öffentlichen Auftritt versagte dem damaligen Pontifex die Stimme. Mit 84 Jahren verstarb Johannes Paul II. eine Woche später am sogenannten Weissen Sonntag, dem Sonntag nach Ostern. An diesem Tag empfangen Kinder in vielen katholischen Gemeinden ihre Erstkommunion.

Der erste nicht-italienische Papst sass mehr als 26 Jahre auf dem heiligen Stuhl. Damit hatte der gebürtige Pole die zweitlängste Amtszeit aller bisherigen Päpste. Nur Pius IX. hatte das Amt noch länger inne – von 1846 bis 1878.

Johannes XXIII.: Tod am Pfingstmontag

Der als "il papa buono" (der gute Papst) bekannt gewordene Johannes XXIII. starb ebenfalls an einem hohen christlichen Feiertag: 1963, mit 81 Jahren am Pfingstmontag, dem feierlichen Abschluss der Osterzeit, an den Folgen seiner Krebserkrankung. Johannes XXIII. galt ebenso wie Franziskus als volksnaher Papst.

Lesen Sie auch

Der gebürtige Italiener setzte sich bereits kurz nach seiner Wahl zum Papst für das 2. Vatikanische Konzil ein, mit dem Ziel einer Erneuerung und Modernisierung der katholischen Kirche. Johannes XXIII. soll sich laut "RedaktionsNetzwerk Deutschland" wortwörtlich ein "neues Pfingsten" für die Kirche gewünscht haben.

Benedikt XVI. und Silvester I.

Auch der Nachfolger von Johannes Paul II. und direkte Vorgänger von Franziskus schied an einem besonderen Tag aus dem Leben.

Benedikt XVI und Franziskus im Vatikan
Der bereits 2022 verstorbene Benedikt XVI. mit seinem Nachfolger Franziskus. © picture alliance / abaca

Am Morgen des Silvestertags, dem 31. Dezember 2022 verstarb Benedikt XVI. im Alter von 95 Jahren in seiner Residenz im Vatikan. Ausgerechnet an dem Tag, der nach einem seiner verstorbenen Vorgänger benannt ist: Namensgeber für Silvester ist Papst Silvester I., der am 31. Dezember 335 in Rom starb.

Zahlreiche Gläubige verabschiedeten sich in der Neujahrsnacht von dem ehemaligen Pontifex, der im Februar 2013 nach acht Jahren im Amt die Welt mit seinem Rücktritt als Papst überraschte. Der Deutsche gab damals den heiligen Stuhl freiwillig ab. Eine Entscheidung, die vor Benedikt XVI. zuletzt ein Papst im Jahr 1294 getroffen haben soll. "Habemus papam emeritum" – wir haben einen emeritierten Papst – hiess es in den ersten Schlagzeilen nach der Bekanntgabe.

Verwendete Quellen