Nach einem Messerangriff in der Stuttgarter EM-Fanzone während des Spiels Tschechien gegen die Türkei wurde ein 25-jähriger Mann in Untersuchungshaft genommen. Der Täter wird des versuchten Tötungsdelikts beschuldigt.
Drei Menschen wurden am Mittwochabend verletzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Donnerstag wird ihm ein versuchtes Tötungsdelikt vorgeworfen.
Bei den drei Verletzten handelt es sich um einen 19 Jahre alten Deutschen und zwei 38 und 60 Jahre alte türkische Staatsangehörige. Der zunächst lebensgefährlich verletzte 38 Jahre alte Mann ist mittlerweile ausser Lebensgefahr, wie es hiess. Die Polizei richtete eine Ermittlungsgruppe ein.
Es ist weiterhin unklar, wie das Messer in die Fanzone gelangen konnte. "Wir sind entsetzt über diese Tat, die unser friedliches Fussballfest überschattet", liess sich Clemens Maier, Bürgermeister für Ordnung, Sicherheit und Sport, am Donnerstag in einer Mitteilung zitieren.
Hinweise müssen ausgewertet werden, Motivlage unklar
Am Tatort sicherten die Ermittler noch in der Nacht umfangreiche Spuren. Auch die vorhandenen Videoaufzeichnungen werden derzeit ausgewertet. Die näheren Hintergründe und Umstände der Tat sind Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Über das kurz nach dem Vorfall eingerichtete Hinweisportal gingen bereits Hinweise ein, die nun ausgewertet werden müssen.
Die Motivlage blieb zunächst ungeklärt. Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) forderte laut Mitteilung: "Wir müssen schnellstmöglich Tathergang und Hintergründe vollumfänglich aufklären und dann mit grosser Entschlossenheit die notwendigen Konsequenzen ziehen." Welche Konsequenzen das sein könnten, blieb unklar.
Der Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft, Andreas Kroll, sagte, man verurteile diesen Gewaltakt und den Angriff auf Menschen, der einen Schatten auf das bisher so friedliche und stimmungsvolle Fussballfest werfe. "Grundsätzlich werden wir an unserem mit allen Behörden abgestimmten Sicherheitskonzept festhalten".
Die Kontrollen am Eingang zur Fanzone würden sehr intensiv durchgeführt. Es seien dabei auch verbotene Gegenstände gefunden und den Personen abgenommen worden. In all diesen Fällen wurde die Polizei informiert.
Euro 2024 Fanfestival wird fortgesetzt
Kroll sagte weiter: "Nach intensiven Gesprächen mit den Sicherheitsbehörden werden wir das Euro 2024 Fanfestival mit seinem Programm an den spielfreien Tagen heute fortsetzen." Das gelte für alle Fanbereiche - auch für die Konzerte auf dem Schlossplatz am Donnerstagabend mit Madeline Juno, Philipp Dittberner und Joris.
Die Polizei hatte die Tat in der Menschenmenge bemerkt. Es kam zu Tumulten. Eine Massenpanik sei durch das schnell Eingreifen der Beamten verhindert worden. Der 25 Jahre alter Tatverdächtige konnte später festgenommen werden. Der Stuttgarter Schlossplatz war nach der Tat abgesperrt worden. Noch in der Nacht gab die Polizei auf der Plattform X Entwarnung: Es bestehe keine Gefahr mehr. Die Polizei hatte zudem ein Hinweisportal eingerichtet, in dem Zeugen ihre Bilder und Videos hochladen können. (dpa/phs)
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