Die Kardinäle haben entschieden: Am 7. Mai beginnt das Konklave zur Wahl des neuen Papstes. Hinter den Mauern des Vatikans laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren – und die Welt blickt gespannt auf Rom.

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Die mit Spannung erwartete Wahl des Nachfolgers des verstorbenen Papstes Franziskus beginnt am 7. Mai. Das entschieden die in Rom versammelten Kardinäle, wie der Vatikan mitteilte. Die Kirchenmänner bestimmten den Beginn des Konklaves nach Beratungen hinter den Vatikanmauern. In dem Konklave kommen die wahlberechtigten Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle zusammen.

Nach Franziskus' Tod am Ostermontag begann die sogenannte Sedisvakanz – die Zeit ohne Oberhaupt der katholischen Kirche. Um einen Nachfolger zu bestimmen, ziehen sich alle wahlberechtigten Kardinäle – die höchsten Würdenträger der Kirche – strengstens abgeschirmt in die Sixtinische Kapelle im Vatikan zurück. Kontakt zur Aussenwelt ist während dieser Zeit verboten. Beim Konklave handelt es sich um ein extrem streng geregeltes Wahlverfahren.

Drei Deutsche und zwei Schweizer unter Papst-Wählern

Wahlberechtigt sind 135 Kardinäle unter 80 Jahren aus aller Welt – einer sagte seine Reise nach Rom aus gesundheitlichen Gründen aber bereits ab. Die grosse Mehrheit (108) der wahlberechtigten Kardinäle hat Franziskus zu Lebzeiten ernannt.

Aktuell sind drei deutsche Kardinäle unter den Kirchenmännern, die wählen dürfen: Reinhard Marx, Rainer Maria Woelki und Gerhard Ludwig Müller. Auch zwei Schweizer wählen den nächsten Papst: die Kardinäle Kurt Koch (74) und Emil Paul Tscherrig (78). Der aktuell einzige österreichische Kardinal, Christoph Schönborn, hat mit 80 Jahren die Altersgrenze bereits überschritten.

Grafik-Diagramm: "Wahlberechtigte Kardinäle"
© dpa-infografik GmbH

Das Konklave kann nach wenigen Stunden vorbei sein, aber auch Tage oder Wochen dauern: Ein Zeitlimit gibt es nicht. Die längste Wahl begann im Herbst 1268. Erst nach zwei Jahren, neun Monaten und zwei Tagen gab es mit Gregor X. einen neuen Papst. Inzwischen geht es jedoch zügiger: Franziskus war 2013 nach etwas mehr als 26 Stunden und fünf Wahlgängen gewählt. Sein Vorgänger Papst Benedikt XVI. aus Deutschland stand 2005 bereits nach vier Runden fest.

Weisser Rauch bedeutet: "Habemus papam"

Zur Wahl benötigt der neue Papst eine Zweidrittelmehrheit. Der erste Wahlgang findet bereits am ersten Nachmittag statt. Der weitere Rhythmus besteht dann aus zwei Wahlgängen am Vormittag und zwei Wahlgängen am Nachmittag.

Die Stimmzettel werden nach den Wahlgängen verbrannt. Bei erfolglosen Abstimmungen steigt schwarzer Rauch aus dem für die Wahl auf dem Dach der Sixtinischen Kapelle angebrachten Schornstein auf.

Das Konklave – so funktioniert die Papst-Wahl

Die Kardinäle der katholischen Kirche dürften in Kürze das Datum für den Beginn des Konklaves zur Wahl eines Nachfolgers von Papst Franziskus festlegen. Sie treffen sich zu einer erneuten Generalkongregation, also vorbereitenden Versammlung. Das Konklave muss 15 bis 20 Tage nach dem Tod des Papstes zusammentreten.

Nach der erfolgreichen Wahl werden weiss färbende Chemikalien zugesetzt, sodass weisser Rauch aufsteigt. Das ist das Zeichen für die Menschen auf dem Petersplatz und in aller Welt, dass es einen neuen Papst gibt. Auf Lateinisch: "Habemus papam". (dpa/bearbeitet von skr)

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