Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes (TDF) hat das in Österreich beschlossene Verbot von Kopftüchern an Grundschulen begrüsst. Dies sei "ein wichtiger Schritt für den Mädchenschutz" und trage zur Chancengleichheit bei, sagte TDF-Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle am Donnerstag.
Das Verbot dürfe aber nicht nur für das islamische Kopftuch gelten. Sie sagte: "Wir wünschen uns, dass das Gesetz ausgeweitet wird und dass öffentliche Bildungseinrichtungen frei von allen religiösen und weltanschaulichen Symbolen sind."
Das österreichische Parlament hatte am Mittwoch mit den Stimmen der konservativen ÖVP und der rechten FPÖ ein Verbot von Kopftüchern an Grundschulen beschlossen. Es richtet sich explizit an junge Schülerinnen und gilt bis zum Ende des Schuljahres, in dem die Mädchen zehn Jahre alt werden.
Kippa darf getragen werden
Konkret ist die Rede vom "Tragen weltanschaulich oder religiös geprägter Bekleidung, mit der eine Verhüllung des Hauptes verbunden ist". Die jüdische Kippa soll aber erlaubt bleiben, da sich das Verbot auf Kleidungsstücke bezieht, "welche das gesamte Haupthaar oder grosse Teile dessen verhüllen".
Terre des Femmes setzt sich für ein gesetzliches Verbot von Kopftüchern für minderjährige Mädchen im öffentlichen Raum - und vor allem in Ausbildungsinstitutionen - ein. Diese Auffassung wird allerdings nicht von allen muslimischen und nicht-muslimischen Feministinnen in Deutschland geteilt. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.