Thailand wartet bange auf "Pabuk". Der mächtige Tropensturm soll gegen Abend auf Land treffen. Seine Ausläufer geben einen Vorgeschmack auf seine Kraft. Experten erwarten einen der schlimmsten Stürme seit Jahrzehnten, die Behörden warnen die Bevölkerung. Es gibt ein erstes Todesopfer.
Ausläufer des womöglich schlimmsten Tropensturms seit Jahrzehnten haben den Süden Thailands mit heftigen Regenfällen, starken Winden und bis zu fünf Meter hohen Wellen auf See erreicht.
Vor der Südostküste Thailands hat schwerer Seegang ein Fischerboot zum Kentern gebracht. Die Leiche eines Fischers sei am Strand der Provinz Pattani gefunden worden, berichtete die Tageszeitung "Khao Sod" am Freitag. Ein weiterer Fischer wurde bei hohem Wellengang demnach noch vermisst.
Nahe der Inselgruppe Ko Raya südlich von Phuket seien wegen der herannahenden Gefahr mehr als 100 Touristen von einem Boot gerettet wurden.
Laut der Meteorologiebehörde sollte der Sturm "Pabuk" am Freitagabend (Ortszeit) auf Land treffen. Ihrer Einschätzung zufolge könnte "Pabuk" ähnlich zerstörerisch werden wie Tropensturm "Harriet", der 1962 fast tausend Menschen im Land tötete.
Die Ausläufer richteten ersten Informationen zufolge auf Land bislang keine grösseren Schäden an.
Angesichts des womöglich schlimmsten Tropensturms seit Jahrzehnten haben Zehntausende Menschen im Süden Thailands ihre Wohnungen verlassen und Schutz gesucht.
Die Einwohner an der Küste der Provinz Nakorn Si Thammarat, die am Donnerstag von den Ausläufern von Sturm "Pabuk" erreicht wurde, würden in Sicherheit gebracht, teilte das Katastrophenschutzministerium des Landes mit.
"Es gibt keine Panik bei den Touristen"
Alle Flüge von und nach Ko Samui wurden vorsorglich abgesagt, auch wenn der Regen zunächst noch mässig war, wie ein Flughafenmitarbeiter auf dpa-Anfrage sagte.
Laut Katastrophenschutz wird die Situation dort noch nicht als Krise eingestuft. In Phuket habe es noch keinen Regen gegeben.
"Es gibt keine Panik bei den Touristen. Aber falls irgendetwas passiert, sind wir gut vorbereitet", sagte der Chef des Katastrophenschutzes in Phuket, Prapan Kanprasang.
Auch der Flughafen in der Provinz Nakorn Si Thammarart ist seit Donnerstagabend geschlossen. Der Flugverkehr am Airport Flughafen Surat Thani in der gleichnamigen Provinz sollte am Freitag ebenfalls eingestellt werden.
Das Unwetter war am Donnerstag vom Südchinesischen Meer heraufgezogen und hatte Nakorn Si Thammarat erreicht, wo der Sturm später auf Land treffen sollte.
Laut der Meteorologiebehörde bewegt er sich mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 80 Stundenkilometern Richtung Westen.
Mehr als 6.000 Anwohner der Region hätten ihre Häuser vorsorglich verlassen müssen, teilte das Katastrophenschutzministerium mit.
Derzeit dürfen keine Schiffe fahren, das Schwimmen im Meer ist bis auf weiteres verboten. (dpa/mwo)
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