In Tirol sind seit dem Fronleichnamstag an allen Wochenenden bis Mitte September Landstrassen für "Navi-Ausweicher" gesperrt. Das Verbot gilt für die Ausfahrten auf der Inntalautobahn A12 sowie auf der Brennerautobahn A13. Nun kündigte das Bundesland an, die Fahrverbote auf Landstrassen auszuweiten.

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Ungeachtet heftiger Proteste und einer angedrohten Klage Bayerns will die Tiroler Landesregierung die Fahrverbote auf Landstrassen noch ausweiten.

Demnach soll der Transitverkehr auch in den Bezirken Kufstein und Reutte eingeschränkt werden. Das kündigte Landeshauptmann Günther Platter am Samstag an.

Keine Angst vor Söders Drohung

Er habe keine Sorge vor der von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angedrohten Klage, sagte Platter der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

"Es ist eine Notmassnahme, die wir ergreifen müssen, um zu verhindern, dass durch Ausweichverkehr die Verkehrs- und Versorgungssicherheit in den Tiroler Gemeinden rund um die Autobahn zusammenbricht."

In Kufstein nutzen viele Urlauber die Bundesstrasse, um die österreichische Maut oder die durch die bayerischen Grenzkontrollen verursachten Staus zu umgehen. Über das im Lechtal gelegene Reutte und den Fernpass führt ebenfalls eine beliebte Ausweichstrecke ins Inntal.

Söder hatte im "Münchner Merkur" mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof gedroht. Platter konterte: "Es fällt mir auf, dass die Tiroler Massnahmen in Bayern immer wieder als Majestätsbeleidigung aufgefasst werden."

Es sei seine Aufgabe als Landeshauptmann, die Tiroler Bevölkerung vor "solchen Zuständen" zu schützen. "Nach diesem Wochenende werden wir unsere Massnahmen evaluieren und daraus abgeleitet bereits in der nächsten Woche Massnahmen für die Bezirke Kufstein und Reutte präsentieren."  © dpa

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