In einem Interview mit der BBC sagt Caroline Darian, Tochter von Gisèle und Dominique Pelicot, dass sie überzeugt ist, ihr Vater habe auch sie missbraucht und er solle "im Gefängnis sterben".
Dominique Pelicot wurde in dem berühmten Missbrauchsprozess von Avignon zur Höchststrafe von 20 Jahren Haft für die hundertfache Vergewaltigung an seiner damaligen Ehefrau Gisèle verurteilt. Nun sagt die gemeinsame Tochter unter dem Namen Caroline Darian in einem Interview mit der britischen Rundfunkanstalt BBC: ihr Vater habe auch sie unter Drogen gesetzt und missbraucht - und solle "im Gefängnis sterben".
Sie können sich nicht vorstellen, wie schwer es ist, es war ein Albtraum. Ich erinnere mich nicht mehr an den Vater, für den ich ihn hielt. Ich sehe einen Kriminellen, einen sexuellen Kriminellen. Er war immer ein sexueller Perverser, immer. Man kann nicht eines Morgens aufwachen und sagen: 'Okay, ich werde meine Frau unter Drogen setzen und vergewaltigen.' Er sollte im Gefängnis sterben.
Tochter glaubt, ebenfalls von Pelicot missbraucht worden zu sein
In dem Interview berichtet Caroline Darian auch von den Geschehnissen damals. Nachdem ihre Mutter Gisèle ihr von dem Missbrauch erzählt hatte, zeigte ihr die Polizei Fotos. Auf diesen war sie selbst zu sehen, als bewusstlose Frau nur in T-Shirt und Unterwäsche bekleidet. Darian sagt, sie sei überzeugt, dass ihr Vater sie auch missbraucht und vergewaltigt habe - etwas, das er immer bestritten hat. "Ich weiss, dass er mich unter Drogen gesetzt hat, wahrscheinlich für den sexuellen Missbrauch. Aber ich habe keine Beweise", sagt sie. Anders als im Fall ihrer Mutter gibt es keine Beweise dafür, was der eigene Vater ihr angetan haben könnte. So gestand er lediglich die Taten an seiner Ehefrau.
Es wird noch Jahre dauern, bis Dominique Pelicot, 72, für eine Bewährungsstrafe in Frage kommt. Es kann also sein, dass er seine Familie nie wieder sehen wird. Mittlerweile sind die Pelicots dabei, sich wieder aufzubauen. Gisèle sei laut Caroline Darian zwar erschöpft von dem Prozess, erhole sich aber, es gehe ihr gut.
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