In einer Schlucht in Süditalien sind Ausflügler von Hochwasser überrascht worden. Sie wurden von den Wassermassen mitgerissen, die Suche nach Vermissten dauert in der Nacht an.

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Bei einer plötzlichen Sturzflut in einer Schlucht in Süditalien sind mindestens elf Ausflügler ums Leben gekommen.

Fünf weitere wurden am Dienstag noch vermisst, wie der Zivilschutz mitteilte. Darunter soll sich ein Fremdenführer aus der Region befinden. In der Nacht wurde mithilfe starker Scheinwerfer nach den Vermissten gesucht.

Sechs Menschen seien verletzt worden, ein Kind sei wegen Unterkühlung ins Krankenhaus geflogen worden. Insgesamt wurden 23 Menschen gerettet, wie die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Präfektur von Cosenza berichtete.

Besucher wurden von Hochwasser überrascht

Das Unglück ereignete sich in der Raganello-Schlucht nahe der Berggemeinde Civita in der Region Kalabrien.

Starker Regen hatte den Fluss in der Schlucht anschwellen lassen, berichteten italienische Medien. Die Ausflügler seien von dem Hochwasser überrascht und teilweise mitgerissen worden.

Unter den Vermissten könnten auch Kinder sein, berichtete Ansa unter Berufung auf die Rettungskräfte. Wie viele Menschen sich genau in der Schlucht befanden, war unklar.

Zwar werden dort geführte Touren angeboten, der Canyon im Nationalpark Pollino ist aber frei zugänglich.

Einige der Geretteten und der Toten waren nach früheren Angaben von Ansa in einer Gruppe unterwegs gewesen. Die Tageszeitung "La Repubblica" berichtete online, dass es einigen gelungen sei, sich an den Klippen in Sicherheit zu bringen.

Eine richtige Lawine aus Wasser

Ein Wanderer aus den Niederlanden sagte mehreren italienischen Medien, eine "wahre Lawine aus Wasser" sei unerwartet über seine Gruppe hereingebrochen. "Wir hatten keine Zeit irgendetwas zu tun."

Bevor es zu der Überschwemmung kam, hatte es mehrere Stunden lang geregnet. Der Canyon ist der Gemeinde Civita zufolge 13 Kilometer lang und mit glasklarem Wasser und spektakulären Felsformationen ein beliebter Ausflugsort für Touristen.

Die Schlucht ist schwierig zu begehen und einem privaten Touren-Anbieter zufolge bis zu 400 Meter tief. Die örtlichen Behörden haben den Zugang in diese Gegend streng reguliert und Bereiche markiert, um Rettern dabei zu helfen, Wanderer in Not ausfindig zu machen.(ank/dpa/APA)

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