Nur zwei Wochen nach dem Sturm "Helene" fegte der Hurrikan "Milton" durch den US-Bundesstaat Florida. Mindestens zehn Menschen wurden getötet, mehr als drei Millionen Haushalte waren ohne Strom. Dennoch sind die Folgen des Unwetters weniger schlimm als erwartet.
Mindestens zehn Todesopfer, Überschwemmungen, beschädigte Häuser: Der Hurrikan "Milton" hat in der Nacht zum Donnerstag den US-Bundesstaat Florida heimgesucht und eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Mehr als drei Millionen Haushalte waren am Donnerstag ohne Strom, vielerorts standen Häuser unter Wasser. Das befürchtete "schlimmste Szenario" eines Jahrhundertsturms mit horrenden Schäden und katastrophalen Verlusten blieb aber aus.
"Milton" erreichte Floridas Golfküste am Mittwochabend (Ortszeit) als Hurrikan der Kategorie 3. Bei seinem nächtlichen Durchzug über den Bundesstaat im Südosten der USA schwächte sich der Wirbelsturm nach Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC bis zum Donnerstagmorgen auf die Hurrikan-Stärke 1 ab, verzeichnete aber immer noch Windstärken von bis zu 140 Stundenkilometern. Schliesslich erreichte er die Ostküste Floridas und zog von dort weiter auf den Atlantik hinaus.
In den Tagen vor der Ankunft "Miltons" hatte vor Ort und auch in Washington Alarmstufe 1 geherrscht. Die Behörden warnten vor einem Jahrhundertsturm mit verheerenden Folgen. "Der Sturm war erheblich, aber zum Glück ist das schlimmste Szenario nicht eingetreten", sagte Floridas Gouverneur
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Bäume wurden umgerissen, Strassen waren überflutet. Das Stadiondach des Tampa Bay Rays-Baseballteams in St. Petersburg wurde durch den Wirbelsturm abgedeckt. Unweit des Stadions stürzte ein Baukran auf ein Gebäude. In Clearwater an Floridas Westküste retteten Einsatzcrews mit Schlauchbooten Bewohner aus den oberen Stockwerken überschwemmter Gebäude, während das Wasser brusthoch in den Strassen stand.
US-Präsident Biden richtet Warnung an Bevölkerung
Nach Angaben der Website poweroutage.us waren am Donnerstagmorgen mehr als 3,3 Millionen Haushalte weiterhin ohne Strom. Schon bevor "Milton" an Floridas Golfküste auf Land traf, hatte er mehrere Tornados ausgelöst. Nach Angaben von Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas wurden durch die Tornados mindestens zehn Menschen getötet.
US-Präsident Joe
In Sarasota an der Golfküste wagten sich die Bewohner am Morgen wieder ins Freie. Die Bewohnerin Carrie Elizabeth zeigte sich erleichtert. "Der Wind war angsteinflössend, weil das ganze Gebäude schwankt und die Fenster klappern", berichtete sie über die Sturmnacht. "Ich habe das Gefühl, dass wir wirklich Glück hatten. Die Aufräumarbeiten werden lange brauchen, aber es hätte viel schlimmer kommen können."
"Milton" fegte nur zwei Wochen nach dem Sturm "Helene" über Florida hinweg. "Helene" war etwas nördlicher auf Land getroffen und dann durch mehrere Bundesstaaten im Südosten der USA gezogen. Mehr als 237 Menschen kamen durch "Helene" ums Leben, zahlreiche Gebäude wurden beschädigt oder komplett zerstört, weite Gebiete überschwemmt. "Helene" war nach dem Hurrikan "Katrina" im Jahr 2005 der folgenschwerste Sturm in der Region seit 50 Jahren.
Unwetter beherrschen den Wahlkampf
Die Unwetterkatastrophen führten zu erbitterten Auseinandersetzungen im Wahlkampf zur Präsidentschaftswahl am 5. November. Trump warf seiner Rivalin im Rennen um das Weisse Haus, Kamala Harris, und Biden fast täglich vor, bei der Organisation der Hilfen für die betroffenen Menschen zu versagen. Zugleich streute er Falschbehauptungen, darunter jene, Harris und Biden hätten Geld von der Katastrophenschutzbehörde Fema abgezweigt, um es "illegalen Migranten" zu geben.
Nachdem die US-Regierung die Anschuldigungen in den vergangenen Tagen stets zurückgewiesen und auf die geleisteten Bundeshilfen verwiesen hatte, reagierte Biden am Donnerstag wütend. Er forderte Trump auf zu helfen, statt Unwahrheiten zu verbreiten: "Herr Präsident Trump, ehemaliger Präsident Trump - machen Sie etwas aus Ihrem Leben, Mann, helfen Sie diesen Leuten."(afp/bearbeitet von jst)
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