Im Iran ist ein Mann wegen seiner Unterstützung der Massenproteste nach dem Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini im Jahr 2022 zum Tode verurteilt worden. Mahmud Mehrabi sei schuldig gesprochen worden, weil er im Internet Anleitungen zur Nutzung selbstgebauter Waffen veröffentlicht habe, teilte die Justizbehörde am Dienstag auf ihrer Website Misan Online mit. Zudem habe Mehrabi "zur Zerstörung öffentlichen Eigentums aufgerufen und Menschen zum Mord angestiftet".
Sein Anwalt Babak Farsani schrieb im Onlinedienst X, Mehrabi sei vom Revolutionsgericht in Isfahan wegen "Korruption auf Erden" schuldig gesprochen worden. "Korruption auf Erden" ist im Iran eines der schwersten Vergehen. Der Verurteilte kann gegen die Entscheidung vor dem Obersten Gerichtshof Berufung einlegen.
Die Protestbewegung im Iran war durch Aminis Tod im September 2022 im Polizeigewahrsam ausgelöst wurde. Sie war von der Sittenpolizei festgenommen worden, die ihr einen Verstoss gegen die strenge Kleiderordnung für Frauen vorgeworfen hatte.
Während der Proteste wurden mehrere hundert Menschen, unter ihnen auch Sicherheitskräfte, getötet und tausende weitere festgenommen. Neun Menschen wurden nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen im Zusammenhang mit den Protesten bereits hingerichtet.
Vor zwei Wochen wurde der bekannte iranische Rapper Toomadsch Salehi zum Tode verurteilt, der in einen Liedern und in den Onlinenetzwerken die Protestbewegung unterstützt hatte.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation wurden im Iran im vergangenen Jahr 853 Todesurteile vollstreckt. Die Zahl der Hinrichtungen war demnach die höchste seit 2015. © AFP
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