Nach der tödlichen Messerattacke eines Islamisten in einer Schule will Frankreich bis zu 7000 Soldaten der Antiterroreinheit "Sentinelle" mobilisieren. Die Soldaten sollen bis zum Montag landesweit und bis auf weiteres zum Einsatz kommen, wie der Radiosender RTL unter Berufung auf den Elysée-Palast am Samstag berichtete. Am Freitag hatte ein islamistisch radikalisierter junger Mann in einem Gymnasium in Arras in Nordfrankreich einen Lehrer mit einem Messer getötet und drei weitere Menschen schwer verletzt.

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Frankreich hatte am Freitag vor dem Hintergrund der Attacke und der aktuellen Lage im Nahosten die höchste Terrorwarnstufe verhängt. Diese ermöglicht insbesondere die aussergewöhnliche Mobilisierung von Mitteln und die Verbreitung von Informationen, die die Bürger in einer Krisensituation schützen können.

20-Jähriger Täter aus Tschetschenien

Der 20 Jahre alte Täter stammt aus Tschetschenien und soll während seines Angriffs auf Arabisch "Gott ist gross" gerufen haben. Die Polizei konnte den Angreifer mit einem Taser ausser Gefecht setzen und festnehmen. Auch mehrere Familienmitglieder des Angreifers, darunter seine Schwester, seine Mutter, sein Onkel und zwei seiner Brüder wurden Medienberichten zufolge in Polizeigewahrsam genommen.

Wie die Zeitung "Le Parisien" unter Verweis auf die Behörden berichtete, wurde der ältere Bruder des Angreifers bereits 2019 wegen der Vorbereitung eines Anschlags auf den französischen Präsidentenpalast festgenommen und als Mitglied einer terroristischen Organisation zu einer Haftstrafe verurteilt.

Angriff erinnert an Samuel Paty

Die Attacke fand fast auf den Tag genau drei Jahre nach dem tödlichen Angriff auf den Geschichtslehrer Samuel Paty statt. Der 47-Jährige war am 16. Oktober 2020 in einem Pariser Vorort von einem Angreifer getötet und dann enthauptet worden.   © dpa

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