Die Marathonläuferin Rebecca Cheptegei war von ihrem Ex-Freund mit Benzin übergossen und angezündet worden – wenig später erlag die Olympia-Teilnehmerin ihren schweren Verletzungen. Nun ist auch ihr Angreifer verstorben.

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Nach dem Femizid an der ugandischen Olympia-Teilnehmerin Rebecca Cheptegei ist in Kenia nach Angaben der behandelnden Klinik auch ihr Angreifer an seinen Verletzungen gestorben. Das bestätigte ein Krankenhaussprecher der Nachrichtenagentur AP. Cheptegei war vergangene Woche den Folgen eines Brandanschlags erlegen.

Der Ex-Freund der Athletin sei am Vorabend gestorben, sagte ein Vertreter des Krankenhauses in der Stadt Eldoret am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Der Mann, den die Polizei zunächst als Cheptegeis Lebenspartner bezeichnet hatte, trug bei dem Angriff Verbrennungen an 30 Prozent seiner Hautfläche davon.

Weltweite Trauer um Rebecca Cheptegei

Nach Polizeiangaben hatte der Kenianer die 33-jährige Cheptegei am 1. September in ihrem Haus in Kenia mit Benzin übergossen und in Brand gesetzt. Die zweifache Mutter erlitt Verbrennungen an 80 Prozent ihrer Hautfläche. Am Donnerstag starb Cheptegei an multiplem Organversagen aufgrund der Verbrennungen.

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Nur wenige Wochen zuvor hatte die Läuferin bei den Olympischen Spielen in Paris den 44. Platz im Marathon belegt. Davor war die Athletin unter anderem bei der Weltmeisterschaft in Budapest 2023 auf Rang 14 gelaufen und hatte 2021 eine Goldmedaille bei den Berg- und Traillauf-Weltmeisterschaften in Chiang Mai gewonnen.

Was ist ein Femizid?

  • Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden – also weil sie Frauen sind. Als häufigste Form gilt die Tötung von Frauen durch Partner oder Ex-Partner.
  • Darüber hinaus spricht man von Femiziden auch dann, wenn Frauen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, vermeintlich im Namen der "Ehre", als Folge von Genitalverstümmelung, wegen angeblicher Hexerei oder gezielt bei bewaffneten Konflikten getötet werden.

Der Femizid an Cheptegei hatte Trauer und Wut ausgelöst und gilt als ein weiteres schreckliches Beispiel für Gewalt gegen Frauen in Kenia. Mindestens zwei andere Athletinnen sind seit 2021 in dem ostafrikanischen Land von ihren Partnern getötet worden.

Attacke ging wohl Streit um Grundstück voraus

Cheptegei soll am 14. September in der Nähe ihres Elternhauses in Ostuganda beigesetzt werden, wie das Olympische Komitee Ugandas mitteilte.

Ihr Vater hatte Reportern erzählt, dass seine Tochter mit ihrem Ex-Freund in Kenia über das Grundstück stritt, auf dem Cheptegei mit ihrer Schwester und ihren Töchtern lebte. (AFP/dpa/bearbeitet von lag und ank)

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