Eine Familie trauert in Brasilien um ein verstorbenes Mädchen. Das acht Monate alte Kind war wenige Stunden zuvor in einem Krankenhaus für tot erklärt worden. Während der Totenwache trauen die Gäste allerdings ihren Augen kaum: Die Hand des Mädchens bewegt sich und es hat einen Herzschlag.

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Das eigene Kind zu verlieren, ist mit das Schrecklichste, was Eltern passieren kann. Was ein Paar vergangene Woche in Brasilien durchleben musste, übersteigt daher jegliche Vorstellungskraft: Es musste den Tod seiner Tochter gleich zweimal durchleben.

In der Nacht auf Samstag war das acht Monate alte Mädchen in kritischem Zustand in ein Krankenhaus der Gemeinde Correiro Pinto eingeliefert worden. Die Ärzte stellten jedoch keine Lebenszeichen mehr fest, weder Atmung noch Herzschlag – das diensthabende Team erklärte das Kind schliesslich für tot.

Ein Bestatter machte sich auf den Weg, um das Kind abzuholen. "Wir bekamen vom Arzt eine Sterbeurkunde", schilderte der Mann dem brasilianischen Portal "globo.com". Anschliessend brachte er das Mädchen in sein Bestattungsunternehmen, um den Leichnam für die am Abend stattfindende Trauerfeier vorzubereiten.

Dort überschlugen sich jedoch die Ereignisse: Gegen 18 Uhr sah ein Trauergast, wie sich die Hand des Mädchens im Sarg bewegte. Ein Verwandter eilte zu dem Kind, das nach dessen Finger griff. Sofort wurden Retter alarmiert. Diese stellten nicht nur fest, dass das Kind noch einen schwachen Herzschlag hatte es wies auch keinerlei Anzeichen einer Leichenstarre auf.

Eltern des toten Mädchens am Boden zerstört

Nur 16 Stunden, nachdem das Mädchen für tot erklärt worden war, wurde es erneut in das Krankenhaus eingeliefert. Zwar stellten die Ärzte auch dort einen Herzschlag fest, ein Happy End sollte es dennoch nicht geben: Das Team konnte das Kind nicht mehr retten, keine 24 Stunden nach der ersten Tragödie mussten die Eltern ein zweites Mal Abschied von ihrem kleinen Mädchen nehmen.

Einen Einblick in die gebrochenen Herzen der Eltern gab der Vater des Mädchens. Vor Journalisten sagte er mit Tränen in den Augen: "Wir waren bereits am Boden zerstört. Dann flammte ein wenig Hoffnung auf – und dann geschah das." Auf der Facebook-Seite des Bestattungsunternehmens veröffentlichte die Familie eine Traueranzeige.

In einem Statement der Gemeinde heisst es: "In diesem Moment des Schmerzes drückt die Gemeinde Correia Pinto ihre Solidarität mit der Familie aus." Das Rathaus versicherte, dass kein Spezialist eine Bescheinigung ausstellen kann, "ohne den Gesundheitszustand des Patienten ordnungsgemäss überprüft zu haben".

Die Umstände des Todes werden nun untersucht. Innerhalb von 30 Tagen will die Polizei einen abschliessenden Bericht vorlegen.

Verwendete Quellen

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