Ein Einkaufsbummel in einer Mall im australischen Sydney wird plötzlich zum Alptraum: Ein Mann sticht auf mehrere Menschen ein. Zunächst tötet er fünf und verletzt weitere. Ein sechstes Opfer stirbt im Krankenhaus.

Mehr Panorama-News

Ein gemütlicher Samstagnachmittag beim Shoppen, doch plötzlich herrscht Panik und Todesangst: In einem belebten Einkaufszentrum in der ostaustralischen Millionenmetropole Sydney sticht ein Mann fünf Menschen nieder und tötet sie. Ein sechster Mensch stirbt an seinen Verletzungen im Krankenhaus. Um das Leben weiterer, teils schwer verletzter Menschen wird gebangt.

Eine Polizistin vor Ort kann den mutmasslichen Täter stellen und schiesst auf ihn, als er sein Messer nicht fallen lassen will. Auch der Mann, über dessen Identität und Motive bisher nichts bekannt ist, stirbt. Nach wenigen Stunden hat der Schrecken ein Ende.

"Er hätte weitergemacht, er war auf einem Amoklauf", sagt ein Augenzeuge dem australischen Sender ABC. Er habe die Szene mit der Polizistin miterlebt und gesehen, wie die Beamtin noch versucht habe, den Mann vor Ort wiederzubeleben. Zuvor habe er Schreie gehört und Menschen gesehen, die in Panik in die Geschäfte liefen, um sich dort in Sicherheit zu bringen. Viele Läden schlossen schnell und liessen die Jalousien runter, wie auf Fotos von ABC zu sehen war.

Mall in Sydney wurde umfassend abgesperrt

Gegen 15.40 Uhr wurden Rettungsdienste in das belebte Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction im Osten Sydneys gerufen - da kursieren bereits mehrere Berichte über viele Menschen, die vor einem Mann flüchteten, der ein Messer schwinge. Vor dem Gebäudekomplex versammelten sich schnell viele Menschen, die um ihre Angehörigen bangten, wie auf Beiträgen in sozialen Medien und Fotos zu sehen war.

Die Polizei sperrte die Mall in Bondi Junction umfassend ab, Busse fuhren Umwege, die Bahnhaltestelle wurde geschlossen. Auf der Strassen rund um die Mall gab es nur ein Thema: Was ist Schreckliches im Westfield Bondi Junction geschehen? Und laufen weitere Täter noch frei herum? Unzählige Polizisten sorgten für Beruhigung und schafften mit ihrer Präsenz Sicherheit, wie ein Augenzeuge der Deutschen Presse-Agentur berichtete.

"Ich kam gerade aus dem Fitnessstudio und lebte einfach mein Leben und dann dachte ich, ich müsste sterben. Ich hatte einfach solche Angst", sagte eine Frau dem Sender ABC. Andere Zeugen berichteten, dass sie ihre Kinder gepackt hätten und zusammen mit Hunderten Menschen aus dem Zentrum gerannt seien.

Wenige Stunden später dann, trotz der Berichte über niedergestochene Menschen, neben Trauer auch Erleichterung: Die Gefahr sei vorüber, sagt Anthony Cooke, der stellvertretende Chef der Polizei New South Wales, auf einer Pressekonferenz am Samstagabend. Es gebe nur einen mutmasslichen Täter. Eine Polizistin habe auf ihn geschossen und er sei gestorben.

Premier Albanese dankt Polizisten und Ersthelfern

"Unser Mitgefühl gilt den Verletzten und unser Dank gilt denjenigen, die sich um sie kümmern, sowie unseren tapferen Polizisten und Ersthelfern", schreibt Australiens Premier Anthony Albanese auf der Plattform X (vormals Twitter).

Ein Zeuge berichtet, er habe in einem Geschäft Schutz gesucht, als sich der Vorfall ereignete, und später gesehen, wie Menschen das Zentrum unter Tränen verliessen. "Ich glaube, die Leute machen sich Sorgen darüber, was der Grund dafür war", sagte er.

Die Polizei des Bundesstaates New South Wales, in dem auch Sydney liegt, hatte dazu zunächst keine weiteren Erkenntnisse. Sie betonte, ihre Ermittlungen dazu würden lange und präzise werden. Bisher stehe die Identität des Mannes nicht fest, und am Tatort fänden sich keine Hinweise auf Motive oder Ideologien. Sie dankte zugleich zufällig Anwesenden vor Ort für deren Hilfe, die mutig den niedergestochenen Menschen zu Hilfe geeilt seien. Und auch die Polizei ist überzeugt: Das schnelle und entschlossene Handeln der Beamtin, die den mutmasslichen Täter stellte, habe viele Leben gerettet. (dpa/thp/tas/vit)

Redaktioneller Hinweis

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.