Nach zwei starken Erdbeben nahe der indonesischen Insel Sulawesi hat ein Tsunami die Küstenstadt Palu getroffen. Die Wellen sollen bis zu drei Meter hoch gewesen sein. Mindestens fünf Menschen werden vermisst.
Zwei schwere Erdbeben hatten am Freitag kurz hintereinander die Insel Sulawesi in Indonesien erschüttert. Nach ersten Angaben der Behörden kam dabei mindestens ein Mensch ums Leben. Mehrere Häuser wurden zerstört.
Die indonesischen Behörden hatten daraufhin vor einem Tsunami gewarnt, die Warnung nach kurzer Zeit aber wieder aufgehoben.
Katastrophenschutzbehörde bestätigt Tsunami
Dennoch kam es zu einer Flutwelle: Getroffen wurde die Stadt Palu, die sich 80 Kilometer nördlich vom Epizentrum des Erdbebens befindet. Die 350.000-Einwohner-Stadt liegt an der Westküste von Sulawesi, einer der grössten indonesischen Inseln.
Lokale Fernsehsender berichteten am Freitag von bis zu drei Meter hohen Wellen. Der Sender Metro TV zeigte mit einer Handykamera gemachte Aufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie die Wellen auf Häuser treffen. Befürchtet wird, dass es Verletzte und Todesopfer gibt.
Auch die nationale Katastrophenschutzbehörde bestätigte, dass es sich um einen Tsunami handelte. Sprecher Sutopo Nugroho sagte, nach Angaben von Augenzeugen seien mehrere Häuser weggeschwemmt worden.
Eine Familie habe fünf Angehörige als vermisst gemeldet. Die Suche wurde durch die Dunkelheit erschwert, die Lage sei noch sehr unübersichtlich.
Immer wieder Erdbeben in Indonesien
Das erste Beben hatte nach amtlichen Angaben die Stärke 5,9. Es folgte ein noch heftigeres Hauptbeben, nach Messungen verschiedener Institute mit einer Stärke zwischen 7,4 und 7,7.
Indonesien - mit mehr als 260 Millionen Einwohnern einer der bevölkerungsreichsten Staaten der Welt - liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Welt. Dort bebt die Erde immer wieder.
Bei mehreren Beben auf der bei Touristen beliebten Insel Lombok - der Nachbarinsel von Bali - kamen in diesem Sommer mehr als 500 Menschen ums Leben. Auch Vulkanausbrüche sind in Indonesien keine Seltenheit. (kad/dpa)
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