Einen Monat nach dem gewaltsamen Tod des sechsjährigen Joel aus Pragsdorf (Mecklenburgische Seenplatte) haben Angehörige und Freunde der Familie bei einer Trauerfeier Abschied genommen. Etwa 50 Trauergäste versammelten sich am Dienstag in der Trauerhalle des Neuen Friedhofs in Neubrandenburg. Nach etwa 30 Minuten mit einer Trauerrede einer Geistlichen gingen die Familienmitglieder durch einen Seiteneingang der Halle ins Freie.

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Danach konnten etwa 20 andere Trauergäste, die der Familie kondolieren wollten, durch den Haupteingang in die Halle hinein, an der Urne mit der Asche des getöteten Sechsjährigen vorbeiziehen und Blumen niederlegen. Einige hatten bunte Luftballons dabei.

Ein 14-Jähriger aus Pragsdorf soll den kleinen Joel getötet haben. Er sitzt wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft und schweigt bisher zu den Vorwürfen. Laut Polizei soll der Jugendliche Joel am 14. September in einem Gebüsch am Bolzplatz in Pragsdorf brutal misshandelt und erstochen haben. Der Tatverdächtige war Ende September verhaftet worden. Er hatte sich in Widersprüche verstrickt, zudem wurde seine DNA-Spur am Tatmesser gefunden.

Die Anwältin der Familie des Sechsjährigen, Christine Habetha, sagte nach der Trauerfeier, dass der Tatverdächtige vor der Gewalttat an Joel auch schon dessen zwölfjährigen Bruder angegriffen und verletzt haben soll. Darüber habe der Zwölfjährige vor der Gewalttat in Pragsdorf aber nicht mit seinen Eltern gesprochen. Dies habe der Junge inzwischen aber bei einer polizeilichen Vernehmung erklärt.

Die Stadt Neubrandenburg, die den Friedhof betreibt, hatte Bildaufnahmen ohne Genehmigung der Familie im Umfeld der Trauerhalle untersagt. Das Ordnungsamt kontrollierte die Eingänge des Friedhofs. Nach Angaben der Stadt Neubrandenburg wird die Beisetzung der Urne im engsten Familienkreis an einem anderen Ort stattfinden.  © dpa

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