In der Türkei haben die Behörden einen berüchtigten Mafiaboss aus dem Gefängnis entlassen. Hintergrund ist ein wegen der Coronakrise erlassenes Gesetz.

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Nach der Entlassung Tausender Häftlinge wegen der Coronakrise in der Türkei ist auch ein berüchtigter Mafiaboss wieder auf freiem Fuss.

Der unter anderem wegen Anstiftung zum Mord verurteilte Alaattin Cakici sei am Donnerstag in Ankara aus dem Gefängnis entlassen worden, berichtete die Nachrichtenagentur DHA. Der Sender Habertürk meldete, Cakici sei auf Bewährung freigekommen.

Das Gesetz, das die Entlassung von bis zu 90.000 Häftlingen wegen der Coronakrise ermöglicht, war am Dienstag vom Parlament in Ankara verabschiedet worden. Menschenrechtler und Anwälte kritisieren die Regelung, weil sie Inhaftierte unter Terrorvorwürfen und Untersuchungshäftlinge ausschliesst.

Cakici wegen Anstiftung zum Mord verurteilt

Cakici wurde nach Habertürk-Angaben 1998 in Frankreich festgenommen und wegen zahlreicher Vergehen verurteilt. 2006 bekam er demnach zunächst lebenslange Haft wegen Anstiftung zum Mord an seiner Ex-Frau. Das Strafmass wurde später auf 19 Jahre und zwei Monate reduziert.

Der Chef der ultranationalistischen MHP, Devlet Bahceli, hatte 2018 Cakicis Freilassung gefordert. Die MHP hatte das von der Regierungspartei AKP eingebrachte Gesetz zur Entlassung der Häftlinge unterstützt. (dpa/thp)  © dpa

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