- Immer mehr Schweizer wollen ihren Bunker instand setzen oder einen neuen bauen.
- Unternehmen bekommen viele Anfragen, die sie kaum bearbeiten können.
- Rohstoffe, die für die Instandhaltung von Bunkern benötigt werden, sind derzeit knapp.
Seit dem Krieg in der Ukraine ist die Nachfrage von Privatpersonen nach Luftschutzbunkern erheblich gestiegen. Viele frühere Bunker und Schutzräume sind inzwischen wieder zu Hobbyräumen und Weinkellern geworden.
Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz soll jedem Einwohner in der Nähe des Wohnorts einen Schutzraum zur Verfügung stehen. Falls in einer Gemeinde zu wenig Schutzräume vorhanden sind, müssen Hauseigentümer diese bauen, ausrüsten und unterhalten. Grundsätzlich müsse solche Räume nur in Häusern untergebracht werden, die mehr als 38 Zimmer besitzen. Wird beim Hausbau kein Schutzraum erstellt, hat der Hauseigentümer vor Baubeginn einen Ersatzbeitrag zu entrichten.
Beim Amt für Bevölkerungsschutz heisst es laut "20 Minuten" zur aktuellen Lage im Kanton Bern: "Im März erkundigten sich viele Privatpersonen, wie ihr Schutzraum instandgesetzt werden kann und wie die Vorgaben für den Bezug aussehen". Auch die Behörden in Schwyz würden "aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine ein erhöhtes Interesse im Zusammenhang mit den Schutzbauten" feststellen.
Schutzraum-Unternehmen bekommen viele Anfragen
Auch Schutzraum-Unternehmen stellen die gestiegene Nachfrage fest. Die Firma Mengeu AG verspürte seit Kriegsbeginn "einen massiven Anstieg" an Anfragen zum Thema Schutzraum, heisst es laut "20min.ch". Die Leute würden merken, dass sie einen Schutzraum im Haus hätten und "wollen ihn instand setzen lassen, damit er im Notfall wieder bezugsbereit wäre", sagt Geschäftsleiter Christoph Singer.
Das grosse Interesse an Schutzräumen bestätigt auch Liliane Staub vom Schutzraum-Technikunternehmen G. Bühler GmbH. "Noch vor einem Monat haben uns die Leute bei der periodischen Schutzraumkontrolle belächelt und gesagt, dass der Kalte Krieg doch längst vorbei sei. Jetzt rennen sie uns die Türen ein", sagt Staub.
Auch die Schutzraumbau-Firma Lunor, verzeichnet eine erhöhte Nachfrage durch Privatpersonen. Viele Kleinstschutzräume in Einfamilienhäusern seien in den 1960ern bis 1980ern gebaut worden und sind inzwischen mehrere Jahrzehnte alt. "Aus technischer Sicht haben diese Systeme die Lebensdauer erreicht”, sagt Thomas Kull, Geschäftsführer von Lunor. Dann müssten Mängel behoben und alte Systeme ausgetauscht werden.
Rohstoffe für Bunker sind derzeit knapp
Derzeit fehle es allerdings an Rohstoffen. "Nebst der bereits angespannten Situation aufgrund der Corona-Pandemie benötigen wir in Europa nun Rohstoffe, welche bisher aus der Ukraine und oder Russland geliefert wurden", erklärt der Experte.
Viele Kunden hätten ihre verbauten Systeme begutachtet, sich das Installationsdatum angeschaut und sich überlegt, wie viel Pflege, Wartung und Unterhalt in jenes System in den letzten Jahrzehnten investiert wurde. "Und so kommen viele zum Schluss, dass sie diesen bestehenden Komponenten nicht ihr Leben anvertrauen möchten. Wenn wir den Schutzraum benötigen, muss das System zu 100 Prozent funktionstüchtig sein." © 1&1 Mail & Media/spot on news
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