Das Hebammenwesen hat es auf die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit geschafft.

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"Das Hebammenwesen ist ein wundervolles Beispiel für die Menschlichkeit unseres Erbes", erklärte am Mittwoch Deutschlands Botschafterin bei der Unesco, Kerstin Pürschel. Deutschland hatte das Hebammenwesen gemeinsam mit sieben weiteren Staaten, darunter Kirgisistan und Kolumbien, für die Liste des Immateriellen Kulturerbes nominiert.

"Überall auf der Welt stehen erfahrene Hebammen Gebärenden zur Seite. Mit ihrer Arbeit schützen sie grundlegende Menschenrechte", erklärte die Deutsche Unesco-Kommission. Die Fähigkeiten und das Wissen von Hebammen seien über Generationen hinweg bewahrt, weiterentwickelt und weitergegeben worden. In Deutschland können sich angehende Hebammen seit 2020 in einem dualen Studium ausbilden lassen.

Die Unesco nahm ausserdem auch die manuelle Glasfertigung auf die Liste des Immateriellen Kulturerbes auf. Diese umfasst die Gestaltung von heissem und kaltem Glas. Glas wird auf über 1000 Grad erhitzt, um dann aufgeblasen oder ausgewalzt zu werden.

An dem Antrag beteiligten sich neben Deutschland fünf weitere Länder, in denen das Glashandwerk eine Rolle spielt. Schon in vorchristlicher Zeit entstanden erste Glashütten in Deutschland, Frankreich und Spanien. Im Mittelalter verlagerte sich die Herstellung in Regionen mit Holz- und Sandvorkommen, etwa nach Tschechien und Ungarn.

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Das entsprechende Übereinkommen wurde 2003 verabschiedet, Deutschland gehört der Unesco-Konvention seit 2013 an. Neben der Liste des Immateriellen Kulturerbes führt die Unesco auch Listen für das Welterbe und das Weltdokumentenerbe.

Bei ihrer Sitzung in Kasane in Botswana hat die Unesco insgesamt 45 Formen von überliefertem Wissen und Können in die Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Dazu zählen die Rikscha-Malerei in Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch, der Operngesang aus Italien und das muslimische Fastenbrechen Iftar.   © AFP

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