(jfi) - Ein Autohändler im US-Bundestaat Florida macht mit einer bizarren Marketing-Aktion auf seine SUVs aufmerksam: Jeder Käufer eines Geländewagens erhält einen Gutschein für eine Kalaschnikow vom Typ AK-47 kostenlos dazu.

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Die Verkaufszahlen von "Nations Trucks" im nordöstlich von Orlando gelegenen Sanford sollen durch die Aktion nach Angaben von Vertriebsgeschäftsführer Nick Ginetta geradezu explodiert sein. Innerhalb von vier Tagen hätten sich seine Verkaufszahlen verdreifacht, so der Autohändler. "Ich wollte Lärm machen und eine Debatte auslösen", so der ehemalige Soldat, der auch zu den Verfechtern des in den USA verfassungsrechtlich verbrieften Rechts zum Tragen einer Waffe gehört. Vorsorglich hat Ginetta schon einmal einhundert Kalaschnikows zurücklegen lassen.

Allerdings sind die Käufer nicht verpflichtet, die AK-47 mit einem neuen Geländewagen zu erstehen. Stattdessen kann auch ein Rabatt von 400 US-Dollar gewählt werden. Wer sich jedoch für das Sturmgewehr entscheidet, findet dieses auch nicht einfach auf der Rückbank des erworbenen SUVs. Stattdessen erhält der Käufer einen Gutschein, mit dem er seine AK-47 beim örtlichen Waffenhändler abholen kann. Dies allerdings auch nur dann, wenn er nicht vorbestraft ist und die Prüfung durch staatliche Stellen besteht.

Der örtliche Polizeichef zeigt sich von dem Ansturm auf die SUVs von "Nations Trucks" jedenfalls unbeeindruckt. Er sagte dem US-Nachrichtensender "Fox News", solange die Gesetze zum Tragen einer Waffe eingehalten würden, gebe es keinen Handlungsbedarf. Probleme gäbe es in der Regel meist nur mit nicht registrierten Waffen.

Nicht überliefert ist indes, ob die Werbemassnahme von Michael Moores Film "Bowling for Columbine" inspiriert wurde. In dem mit einem Oscar prämierten Dokumentarfilm zeigt der US-Filmemacher eine Szene, in der ihm bei der Eröffnung eines Bankkontos eine Waffe versprochen wird. Im Gegensatz zu der aktuellen Aktion gelingt es der Ikone der amerikanischen Linken in seinem Film jedoch, das Bankgebäude mit einem Gewehr in der Hand zu verlassen. Kurz bevor er den Parkplatz erreicht, fragt er scherzhaft in die Kamera: "Ist es nicht ein bisschen gefährlich, ein Gewehr in einer Bank zu bekommen?"

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