Eine Frau wird am Bahnhof in Voerde von einem Mann völlig unvermittelt vor einen fahrenden Zug gestossen. Der Täter ist ein schwer kranker Mann. Jetzt steht fest: In Freiheit soll er vorerst nicht mehr kommen.
Er hat nach Überzeugung der Richter am Bahnhof im niederrheinschen Voerde eine Frau unvermittelt vor einen Zug gestossen - dafür kommt ein 28-Jähriger nun auf unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie.
Gericht wertet "verstörende Tat" von Voerde als Mord
Die Kammer am Landgericht Duisburg wertete die Tat am Dienstag als Mord. Das 34 Jahre alte Opfer war nach dem Stoss im vergangenen Juli noch im Gleisbett des kleinen Bahnhofs gestorben.
Eine Gefängnisstrafe sei wegen der psychischen Erkrankung des neunfachen Familienvaters aber nicht in Betracht gekommen, betonten die Richter. Er gilt als schuldunfähig.
In seiner Urteilsbegründung sprach der Vorsitzende Richter Joachim Schwartz von einer "verstörenden Tat". Der Täter habe die Frau mit "massiver Kraft" gegen den einfahrenden Zug gestossen.
Unklar bleibe das Motiv. Die 34-Jährige habe dem in Deutschland geborenen Serben nicht den geringsten Anlass gegeben.
Opfer hatte laut Zeugen keine Chance
Die Tat von Voerde hatte im Sommer 2019 bundesweit für Entsetzen gesorgt. Am Bahnsteig waren zahlreiche Blumen niedergelegt worden - als Zeichen der Trauer. Die 34-Jährige hatte Zeugen zufolge keine Chance, dem Angriff zu entgehen.
In dem Prozess hatte der Angeklagte bestritten, die Frau mit Absicht vor den Zug gestossen zu haben. Nach eigenen Angaben ging es ihm an jenem Morgen nicht gut. Möglicherweise habe er sich deshalb bei der Frau abgestützt, hiess es in einer Erklärung, die der 28-Jährige von seiner Verteidigerin verlesen liess. (jwo/dpa) © dpa
Mann schubst Frau vor einfahrenden Zug - tot
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