Zwei Busse prallen auf einer Strasse in Mittelfranken frontal zusammen. Es gibt Dutzende Verletzte - darunter auch Kinder. Wie kann so etwas auf gerader Strecke passieren?

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In der Abenddämmerung surrt eine Drohne über den beiden dunkelblauen Buswracks. Die Fronten beider Linienbusse sind völlig zerstört. Ein Durcheinander aus Metallteilen, Kabeln und Schläuchen hängt an einem Bus dort, wo der Fahrer sass. Die Fahrerkabine des anderen Busses ist durch die Wucht des Aufpralls so aufgerissen, dass Lenkrad und Fahrersitz von Weitem erkennbar sind.

Die Busse müssen mit enormer Wucht ineinander gekracht sein, so beschreibt Polizeisprecher Michael Konrad am Donnerstag den Aufprall ganz in der Nähe eines Dorfes, rund 20 Kilometer entfernt von Nürnberg. Etwa zwölf Fahrgäste werden schwer und 14 leicht verletzt. Anfangs hatten die Ermittler noch von mindestens 40 verletzten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen berichtet.

Zeugin: "Ein paar haben gejammert und gewimmert"

Bert Rauenbusch ist kurz nach dem Unfall am Ortsausgang von Ammerndorf. "Es war alles voller Verletzter" ", beschreibt der Polizist die Situation. Die hätten auf der Wiese gelegen, gesessen und gestanden. "Ein paar haben gejammert und gewimmert." Einige Fahrgäste hätten den Verletzten geholfen. Der Rettungsdienst sei schnell vor Ort gewesen. Hilfe kommt auch aus der Luft - fünf Hubschrauber bringen Schwerverletzte in Krankenhäuser.

Die Polizei spricht zunächst von zwei Schulbussen, korrigierte diese Angaben aber später - es handele sich um Linienbusse, in denen auch Schulkinder sassen. In die Unfallstelle kracht noch ein Auto, dessen Fahrerin schwer verletzt wird. Auch die beiden Busfahrer sind schwer verletzt.

Über soziale Medien ruft die Polizei Eltern und Angehörige auf, zu einer Sammelstelle am örtlichen Bauhof zu kommen. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei bringen äusserlich unverletzte Kinder und Jugendliche dorthin. Wegen der unklaren Lage richtet die Polizei rasch ein Telefon für besorgte Angehörige ein.

Mit der Drohne schaut sich der Unfallgutachter die Busse und das Trümmerfeld drumherum von oben an. Er soll nun klären, wie das Unglück passieren konnte. Viele der etwa 200 Einsatzkräfte sind zu dem Zeitpunkt nicht mehr vor Ort. Sie hinterlassen in der Dämmerung schimmernde Rettungsdecken und Planen. Mit leuchtender Farbe markiert der Gutachter zusammen mit der Polizei Spuren auf der Strasse. Ermittler machen Fotos.

"Es ist schon aussergewöhnlich, dass zwei Busse auf gerader und übersichtlicher Strasse aufeinanderprallen", sagt Rauenbusch. "Sowas habe ich in 40 Dienstjahren noch nicht gehabt." (dpa / mg)  © dpa

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