Heftiger Regen und Gewitter suchen weite Teile der Schweiz heim. Viele Keller sind überschwemmt, Bahnlinien unterbrochen. Am Montag beruhigt sich die Wetterlage - allerdings nur kurz.
Gewitter mit reichlich Regen haben in der Nacht auf Dienstag die Schweiz überrollt. Vor allem im Jura und Baselbiet, in der Region Emmental/Entlebuch sowie am Abend in der Zentral- und Ostschweiz gab es kräftigen Niederschlag, zum Teil begleitet von Hagel.
Laut MeteoNews brachte das Gewitter über dem Jura Hagelkörner von zwei bis vier Zentimeter Durchmesser, die die Strassen mit einer weissen Schicht überzogen. Spitzenreiter beim Regen war demnach ebenfalls der Jura: In Epiquerez wurden seit Montagmittag um 12 Uhr 86 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen.
In der Ostschweiz liegt St. Gallen mit 57 Litern Regen an der Spitze. 18,5 Liter fielen dabei innert zehn Minuten. Das ist laut MeteoNews an dieser Station Rekord für den Monat April und insgesamt Rang vier seit Messbeginn in St. Gallen. Auf dem Hörnli wurden gar 20,5 Liter innert zehn Minuten gemessen: ein neuer Allzeitrekord. 53 Liter Regen fielen in Zürich - das ist mehr als die Hälfte des normalen Aprildurchschnitts.
Zugausfälle halten an
Vielerorts sind die Bahnverbindungen unterbrochen. Auf der Strecke zwischen Winterthur und Pfungen auf der Linie Winterthur - Bülach gab es einen Unfall mit einem Strassenfahrzeug. Die Strecke zwischen Cham und Rotkreuz ist wegen Unwetterschäden gesperrt; die Aufräumarbeiten können noch dauern. Zwischen Blonay und Les Pléiades auf der Linie Vevey - Les Pléiades ereignete sich ein Erdrutsch - auch hier ist die Dauer der Störung unbestimmt.
Die SBB stellen aktuelle Informationen zur Verkehrslage bereit. Eine Schweizkarte mit den unterbrochenen Linien finden Sie hier.
70 Einsätze im Kanton St.Gallen
Allein im Grossraum St.Gallen kam es zu über 70 Einsätzen der Feuerwehren, wie die Kapo St. Gallen mitteilte. Personen kamen nach jetzigen Kenntnissen keine zu Schaden. Wie gross der Sachschaden in den überfluteten Kellern ist, lässt sich noch nicht abschätzen.
Besonders betroffen war das Gebiet von Oberbüren bis nach Rorschach. Wegen überfluteten Kellern mussten in elf Gemeinden die Feuerwehren aufgeboten werden. Die Kantonale Notrufzentrale koordinierte bis um Mitternacht über 50 Einsätze. Laut Kapo betraf über die Hälfte davon die Stadt St.Gallen. Am Dienstagmorgen mussten erneut in sieben Gemeinden der betroffenen Regionen die Feuerwehren ausrücken.
Wetter beruhigt sich nur kurz
Nach einer kurzen Ruhephase am Montagvormittag fängt es im Verlauf des Nachmittags wieder an zu regnen, wie MeteoSchweiz schreibt. Dabei ist erneut im westlichen und zentralen Jurabogen sowie in den zentralen und westlichen Voralpen mit kräftigen Schauern, vereinzelt auch Gewittern zu rechnen. Die Niederschlagsverteilung ist sehr unterschiedlich, lokal können 10 bis 20 Millimeter Regen innert einer Stunde fallen. Gebietsweise bleibt es trocken.
Im Laufe des Abends und in der Nacht weiten sich die Niederschläge weiter Richtung Osten aus und gehen in Landregen über. Der Schwerpunkt konzentriert sich auf den Alpennordhang, wo nochmals 20 bis 30 Millimeter Niederschlag hinzukommen. Ab Dienstagmittag lockert es auch den Alpen entlang auf.
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