Weniger als eine Minute dauerte am späten Donnerstagnachmittag in Korschenbroich ein heftiger Sturm. Viele Dächer wurden beschädigt. Ein Mensch wurde verletzt. War es ein Tornado?

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In Korschenbroich bei Mönchengladbach hat am Donnerstag möglicherweise ein Tornado massive Schäden angerichtet. Die Stadt sprach von einem schweren Sturm, der weniger als eine Minute gedauert habe.

"Mächtige alte Bäume stürzten um und begruben Autos unter sich. Dächer wurden abgedeckt, Fassaden beschädigt. Eine Person wurde leicht verletzt", berichtete Stadtsprecherin Birgit Wilms am Freitag. Über die Schadenshöhe wurde zunächst nichts bekannt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stufte das Ereignis als "tornadoverdächtig" ein.

Korschenbroich
Auf dem Gelände des Gymnasiums in Korschenbroich liegen nach einem schweren Unwetter Bäume auf dem Gelände. © dpa/David Young

Eine Person durch Unwetter verletzt

Der Feuerwehr war laut Stadt mit 130 Personen an rund 60 Stellen im Einsatz. Zumeist ging es um lose Dachteile oder umgestürzte Bäume. In einem Fall wurde ein komplettes Hausdach abgetragen.

In Korschenbroich bei Mönchengladbach wurden durch einen Sturm ungefähr 20 Häuser beschädigt. © dpa/David Young

Auf einer Strasse wurde eine Person verletzt, die selbstständig ein Krankenhaus aufsuchen wollte.

Ein Park und ein Friedhof wurden gesperrt, nachdem dort Bäume umgestürzt waren.

Aufräum- und Reparaturarbeiten durch örtliche Handwerker begannen bereits unmittelbar nach dem Sturm. Der letzte Feuerwehreinsatz wurde am frühen Freitagmorgen beendet und die Aufräumarbeiten fortgesetzt.

Tornado oder Fallböe?

Verantwortlich für die Schäden könnte nach Angaben des DWD-Experten Felix Dietzsch auch eine sogenannte Fallböe gewesen sein. Dabei fielen Winde aus einer Gewitterzelle mit hoher Geschwindigkeit auf den Boden. Sie könnten dabei Orkanstärke erreichen. Im Unterschied zu einem Tornado drehe sich bei einer Fallböe aber nichts.

Eine genaue Bestimmung, welches Wetterphänomen die Schäden in Korschenbroich verursacht habe, könne nur durch eine Begutachtung der Schäden vor Ort vorgenommen werden, so Dietzsch weiter. Dies könne etwa durch ehrenamtliche Wetterexperten geschehen. Ob dies allerdings im vorliegenden Fall gemacht werde, sei aber noch unklar. (dpa/lag)

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Teaserbild: © dpa / David Young/dpa