Aus den überfluteten Gebieten in Mittelgriechenland sind am Freitag Hunderte Menschen aus Dörfern gerettet worden. Sie waren wegen der Wassermassen tagelang von der Umgebung abgeschnitten. Vor allem viele ältere und kranke Menschen, aber auch Schwangere und Kleinkinder wurde mit Hubschraubern auf einen Sportplatz der Stadt Karditsa gebracht, wie griechische Medien berichteten.

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Seit Beginn der Rettungsarbeiten in den vergangenen Tagen sollen mittlerweile mehr als 2000 Menschen in Sicherheit gebracht worden sein.

Viele Gerettete waren am Ende ihrer Kräfte, manche hatten tagelang nichts gegessen und kaum getrunken. "Ich habe Kriege und Hungersnot erlebt, aber so etwas noch nie", sagte die 104 Jahre alte Stavroula Brazioti, die aus dem Ort Piniada geholt worden war, dem Sender ERTnews. Unter den Geretteten waren zahlreiche ältere und kranke Menschen, die zum Teil seit Tagen keine Medikamente erhalten hatten. Viele weinten, bedankten sich bei den Feuerwehrleuten und berichteten von ihren Erlebnissen.

"Eine alte Nachbarin schwamm tot in ihrer überschwemmten Küche, nur fünf Häuser von unserem entfernt", sagte eine Frau aus dem Ort Palamas dem Sender Skai. "Die Rettungskräfte sagten, sie würden erst die Lebenden retten und dann die Toten bergen."

Bislang liegt die Zahl der bekannten Todesopfer bei sieben, allerdings gibt es Befürchtungen, dass es mehr Opfer geben könne. Bislang konnten die Rettungskräfte längst noch nicht in alle Überschwemmungsgebiete vordringen.

Von Montag bis Donnerstag hatte sich über Mittelgriechenland ein schweres Sturmtief festgesetzt. Starkregen überschwemmte vielerorts Dörfer und Städte. Die Niederschlagsmengen erreichten zwischenzeitlich nie gekannte Höhen von teils über 700 Liter pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden. Seit Freitag ist das schwere Unwetter vorbei. Die Schäden werden jedoch erst langsam sichtbar, und noch immer müssen viele Menschen gerettet werden.  © dpa

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