Die nahezu unerträgliche Hitze der letzten Tage sorgt auch in den Bergen für Probleme. Die hohen Temperaturen bringen in den Alpen die Schneemassen aus dem vergangenen Winter zum Schmelzen.
Derzeit führen viele Gebirgsflüsse so viel Schmelzwasser wie selten, berichtet "Blick.ch". Betroffen sei beispielsweise der Rotten im Oberwallis, heisst es dort. "Auf dem Höhepunkt der Hitzewelle am Freitag mass man bei Brig 242.000 Liter Wasser pro Sekunde", erzählt der Hydrologe David Volken der Tageszeitung.
Und das sei bei weitem kein Einzelfall: "An den meisten Messstellen ist es doppelt so viel wie zu der Jahreszeit üblich."
Zu viel Schnee und zu viel Hitze
Der Bund habe im Kanton Wallis sogar eine Hochwasserwarnung der Stufe 2 herausgegeben. Diese gelte derzeit noch mindestens bis Montagabend um 18:00 Uhr.
Der Grund für die Probleme ist eigentlich ein einfacher. Die anhaltende Hitze lässt die noch liegenden Schneemassen aus dem vergangenen Winter besonders schnell schmelzen. Selbst in höher gelegenen Dörfern habe man zuletzt hohe Temperaturen gemessen. In der Gemeinde Simplon seien es etwa 31 Grad gewesen.
Nach Angaben von "Meteo Schweiz" erlebe man gerade den zweitheissesten Sommer seit Beginn der Messungen. "Im Nordtessin und den Bündner Südtälern wurden mit Unterstützung des Nordwindes bisherige Temperaturrekorde pulverisiert", erzählt Volken.
Ende Mai seien auf dem Weissfluhjoch noch gut drei Meter an Schnee gelegen, heute seien es noch etwa 65 Zentimeter. Dadurch verlören Gletscher ihren Schutz vor der Wärme.
Aus entsprechenden Modellrechnungen gehe hervor, dass viele Alpengletscher in 80 Jahren verschwunden sein werden. "Jetzt schon sind tiefer gelegene Gletscherbereiche aper und verlieren Masse", erklärt Volken.
So geht es weiter
Viel besser wird die Lage in Sachen Hitze am Sonntag nicht. Am Nachmittag bleibt es laut "SRF Meteo" weiterhin "sonnig und heiss bei 35 Grad."
Da sich das Hoch aber langsam verlagere, mache es Platz für eine allmählich feuchtere Südwestströmung. Im Laufe des Montags steige daher das Gewitterrisiko. In der Nacht zum Dienstag erreiche eine schwache Kaltfront die Schweiz, die sich an die Alpen lege.
Im Laufe des Dienstags mache sich im Flachland zudem ein Hochausläufer bemerkbar, wie es weiter heisst. (wue) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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