Heftige Regenfälle haben in der Nacht auf Freitag Einsatzkräfte in der Schweiz in Atem gehalten. Für Gemeinden am Rhein zählt im Moment nur eines: die Häuser vor dem drohenden Hochwasser zu schützen. Feuerwehrleute haben mobile Hochwassersperren errichtet.
Ausnahmezustand in Teilen der Schweiz: Für den Bodensee etwa wurde die Naturgefahrensituation auf die zweithöchste Stufe - Stufe vier - erhöht. Am Greifensee herrscht Gefahrenstufe 3, dort ist der auf Wasserstand vier Zentimeter über den Alarmwert geklettert.
Im Kanton Luzern ging ein Steinschlag auf die Strasse zwischen Weggis und Vitznau nieder, wie "20min.ch" berichtet. Verletzt wurde niemand.
Der Rhein könnte am Freitag seinen Höchststand erreichen: Wie die Kanzlei der Gemeinde Wallbach am Rhein mitteilte, bestand am Freitagmorgen noch ein Spielraum von rund 50 Zentimetern, bis der Fluss in der Brütschengasse über die Ufer treten werde.
In dem Ort wurden alle Vorkehrungen getroffen, um sich gegen das drohende Hochwasser zu wappnen. Die örtliche Feuerwehr errichtete mobile Hochwassersperren in Wallbach, ebenso wie in Othmarsingen AG, um Häuser und Keller vor der Flut zu schützen.
In der Nacht auf Freitag kam es laut Medienberichten in den Kantonen Aargau und Solothurn zu je 20 Einsätzen. Wasser sei in Liegenschaften eingedrungen, Strassen waren teils überflutet. In Basel seien 80 Notrufe eingegangen, im Kanton St. Gallen kam es zu mehr als 100 Feuerwehreinsätzen.
Bodensee-Pegel sprunghaft angestiegen
Auch in Vorarlberg bleibt die Lage nach starken Niederschlägen in der Nacht angespannt: Dort sind sowohl die Pegel von Rhein und Bregenzerach als auch die des Bodensees sprunghaft angestiegen.
Der Bodensee sei an verschiedenen Stellen bereits über die Ufer getreten, heisst es von der dortigen Landespolizeidirektion. Dort befürchtet man auch, dass die Leinen, mit denen die Boote in den Hafenanlagen befestigt sind, reissen könnten.
Mit einer Entspannung der Situation sei auch in Vorarlberg in den nächsten Tagen nicht zu rechnen, heisst es von der Polizei. (af)
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