Der Nationalfeiertag wird am Abend in grossen Teilen der Schweiz von heftigen Unwettern bestimmt. Hagel, Blitzschläge und Sturmböen richten erhebliche Schäden an - und führten zu einem Schweizer Rekord.
Ein breites Gewitterband hat sich am Nationalfeiertag von West nach Ost über die Schweiz gezogen. Es richtete teilweise erhebliche Schäden an und störte vielerorts die Feierlichkeiten zum 1. August.
Diese Animation zeigt den Verlauf der Front in der Zeit zwischen 17:40 Uhr und 19:30 Uhr. Die violett gefärbten Stellen markieren die Zentren der Gewitterzellen:
"Speziell kräftige" Unwetter, ein Schweizer Rekord
Gaudenz Flury von SRF Meteo bestätigte, dass es sich um "speziell kräftige" Unwetter handelte. In Leibstadt AG seien beispielsweise Sturmböen von 134 km/h gemessen worden.
Auch die Regenmengen waren dem Experten zufolge extrem. So habe es in Eschenz TG in nur zehn Minuten 34 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gegeben. "Stimmt die Messung, wäre das Schweizer Rekord", sagte der Meteorologe dem SRF.
Vielerorts führten riesige Hagelkörner zu Schäden. Unter anderem betroffen war Winterthur, wie diese Foto eines völlig zerfetzten Sonnensegels beweist:
Gerölllawine im Wallis verschüttet drei Autos
Im Wallis setzte die Unwetterfront eine Gerölllawine in Gang. Bei Derborence verschüttete sie drei Autos auf einer Bergstrasse. Wie die Kantonspolizei mitteilt, wurde beim dem Vorfall niemand verletzt.
Sehr heftig traf es auch Obwalden: Starkregen setzte dem Kanton besonders zu, und heftige Böen liessen mehrere Bäume umstürzen.
Dutzende Notrufe aufgrund von Schäden hielten die dortigen Feuerwehren auf Trab. Auch hier gab es - wie glücklicherweise in der gesamten Schweiz - aber keine Verletzten im Zuge der Unwetter.
Schweiz hat das Schlimmste wohl überstanden
Am heutigen Mittwoch wird sich die Wetterlage ein wenig entspannen. Zwar bleibt es sehr heiss und Meteo Schweiz rechnet mit Temperaturen von 31 bis 35 Grad. Allerdings sind grossflächige Unwetter unwahrscheinlich.
Nur vereinzelt kann es erneut zu Blitz und Donner kommen. Besonders über den Bergen besteht ein erhöhtes Risiko.
Szenen wie die, die der Twitter-User "swissbixs" in einem Video festhielt, wird es aber wohl vorerst nicht mehr geben:
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